Die erst 18 Jahre alte Lena Degenhardt muss in der zweiten Hälfte die Verantwortung bei den Nellingerinnen übernehmen. Archiv Foto: Rudel Quelle: Unbekannt

Von Karla Schairer

Blomberg - Den Wunsch, sich mit einem Sieg in die lange spielfreie Zeit zu verabschieden, erfüllte sich für die Handballerinnen des TV Nellingen nicht. Die Hornets verloren das Bundesliga-Spiel bei der HSG Blomberg/Lippe mit 24:33 (8:18). Der TVN rutscht damit um einen Rang auf Tabellenplatz elf ab.

Nach Hause fahren mussten die Spielerinnen ohne ihren Trainer. Pascal Morgant blieb noch einen Tag länger in Nordrhein-Westfalen, um Freunde zu besuchen. Beide Parteien - Trainer und Team - konnten sich so ihre Gedanken machen. „Die erste Hälfte war einfach schlecht und schrecklich“, sagte Morgant. „Es war enttäuschend, wir hatten uns intensiv vorbereitet, das nagt dann schon an einem.“ Der TVN hatte vor, sich von der HSG nicht den Schneid abkaufen zu lassen. „Und genau das ist dann passiert. Blomberg hat nichts gespielt, was uns überrascht hätte. So ist es umso schlimmer“, ärgert sich der Trainer. Nach den zehn Toren zur Pause gaben die Nellingerinnen das Spiel schon verloren. „Danach spielten wir befreit auf und gewinnen dann sogar die zweite Hälfte“, wundert sich Morgant. Die Wende kam jedoch zu spät. Trotzdem ist Morgant nicht komplett unzufrieden. Er wechselte viel durch und sah im zweiten Durchgang Positives: Die 18-jährige Lena Degenhardt musste nach dem Wechsel Verantwortung übernehmen, da Roxana-Alina Ioneac kreislaufbedingt nicht weiter durchhielt. Und die Junioren-Nationalspielerin bewies sich. Rückraumspielerin Nives Ahlin tat mit ihren Aktionen dem Team gut. Und dieses wiederum bewies in Hälfte zwei Moral.

Die Hornets haben nun lange Zeit, um die Niederlage zu verdauen und an sich zu arbeiten. Wegen der Handball-Weltmeisterschaft der Frauen vom 1. bis 17. Dezember geht es für den TVN erst am 23. Dezember bei der SG BBM Bietigheim weiter. Nach dem Derby am 27. Dezember zu Hause gegen die TuS Metzingen ist für Morgant und die Nellingerinnen das eigentlich wichtige Spiel am 30. Dezember, ebenfalls zu Hause, gegen die SG Bensheim/Auerbach. Der Tabellennachbar hat im Gegensatz zu den Nellingerinnen aber erst 0:12 Punkte. Umso wichtiger für die Hornets ist es, vor Silvester diese Punkte zu holen. Damit das klappt, startet Morgant ab heute eine kleine Vorbereitung. Zunächst gibt es ein paar Tests, den Rest der Woche wird das Training runtergefahren. Nach einer freien Woche beginnt Phase zwei der Vorbereitung. Glücklich ist Morgant mit diesen langen Pausen nicht: „Der Spielplan ist zerrissen, da ist kein Rhythmus drin. Bei den Spielerinnen fällt die Spannung ab, das ist extrem schwierig.“ Man merke es aber auch anhand der Zuschauerzahlen. Es ist keine Gewohnheit da, samstags in die Halle zu kommen.

Das kann sich im neuen Jahr ändern, denn dann geht es laut Morgant „Schlag auf Schlag. Bis zum Saisonende gibt es keine Verschnaufpause mehr“.

TV Nellingen: Wachter, Bocka; Schoeneberg (2), Wolf (2), Blanke (5/4), Ioneac (2), Degenhardt, Ahlin (5), Gera (3), Stuttfeld, Issifou (2), Stockhammer (1), Jäger (2).