Denkendorfs Lukas Taxis (rechts) will an Frieder Gänzle vorbei. Foto: Herbert Rudel - Herbert Rudel

Die Handballer des TSV Denkendorf kassieren in der Landesliga beim 29:31 gegen den TSV Köngen die erste Niederlage der Saison.

DenkendorfKnappe fünf Kilometer trennen Denkendorf von Köngen – das können Welten sein. Müssen aber nicht: Im emotionalen Derby der Handball-Landesliga kam der TSV Köngen zu einem knappen 31:29 (17:12)-Erfolg über Aufsteiger TSV Denkendorf – und hinterher waren nicht nur die 500 Zuschauer geschafft.

„Das war ein total krasses Derby“, sagte der Köngener Rückraumakteur Frieder Gänzle. Er hatte wesentlichen Anteil am Sieg des Teams über die bis dato ungeschlagenen Denkendorfer – Köngen behauptet damit mit nun 11:1 Punkten die Tabellenspitze. Die Denkendorfer (8:2) sind Zweiter, lassen aber den Kopf nicht hängen. „Wir sind mit vier Siegen über dem Soll“, meinte Spielmacher Lukas Taxis. Das kann sich als Aufsteiger also durchaus sehen lassen. „Wenn wir nächste Saison wieder Landesliga spielen, sind alle zufrieden“, meint Ralf Wagner. Der Denkendorfer Coach will nicht spekulieren – immerhin bietet sich nach Ablauf dieser Runde für die ersten Vier der Liga die Möglichkeit, direkt in die dann neu geschaffene Verbandsliga aufzusteigen. Auch der Köngener Trainer Simon Hablizel winkt ab: „Die Saison ist noch zu jung, um in diese Richtung was rauszulassen.“

Das Duell um die Tabellenspitze hatte es in sich: Bis zum 4:4 (9.) hielt Denkendorf gut mit, verzettelte sich dann ein ums andere Mal im Angriff. „Wir haben keine Lösungen gegen die Köngener 3:2:1 gefunden“, bemängelte Wagner, „die Leichtigkeit, die uns sonst auszeichnet, hat gefehlt.“ Auch ließen die Köngener Routiniers Gänzle und Manuel Tremmel die Denkendorfer Abwehr oft alt aussehen. Die Folge: Fünf Tore Rückstand nach der ersten Hälfte (12:17). „Da hatten wir sie fast schon am Wickel“, meinte Hablizel.

Doch weit gefehlt. Die Wagner’sche Pausenansprache trug Früchte – Denkendorf kämpfte sich heran, zudem ging den personell gebeutelten Köngenern sichtlich die Puste aus. Beim 25:25 (52.) gelang der Ausgleich, Hablizel nahm postwendend eine Auszeit. Die Hausherren stellten sich mit einer doppelten Zeitstrafe selbst ein Bein und Tremmel per Siebenmeter (55.) sowie Gänzle (57.) brachten Köngen wieder mit zwei Toren nach vorne (27:25). Wagner stellte kurz vor dem Abpfiff auf offene Manndeckung um, doch Köngen ließ sich die Butter nicht mehr vom Brot nehmen. „Der Frieder hat den Unterschied gemacht, aber wir können das besser“, verspricht Wagner – und das nächste Derby kommt bestimmt.

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