Alexander Stammhammer (Mitte) will mit dem TV Reichenbach Foto: Archivfoto: Rudel - Archivfoto: Rudel

Die Handball-Vorschauen zum Wochenende

EsslingenDer TSV Neuhausen ist in der 3. Handball-Liga gegen die TGS Pforzheim nur Außenseiter. Auf die Frauen des TSV Wolfschlugen und des TV Nellingen II warten schwere Aufgaben. In der Landesliga, Staffel 3, bestreiten die punkgleichen TV Reichenbach und TV Altenstadt das Spitzenspiel.

Bei all diesen Begegnungen werden wieder Schiedsrichter im Einsatz sein – und ihr Bestes geben. Das wissen auch die Trainer, Spieler und Zuschauer. Trotzdem müssen sich die Unparteiischen oft so einiges von der Seitenlinie und den Rängen anhören. Zumindest an diesem Wochenende soll das anders sein: Die EZ ruft mit der Aktion „Keine Pfiffe gegen Pfiffe“ dazu auf, auf Beschimpfungen der Schiedsrichter zu verzichten.

Der Ton und der Umgang in den Hallen ist rau, dass er zuletzt deutlich rauer geworden ist, lässt sich nicht belegen. So betrachtet sind die Ereignisse zuletzt in Neckartenzlingen ein unrühmlicher, negativer Ausrutscher: Im Kreisliga-B-Spiel zwischen dem TSV Neckartenzlingen II und der SG Lenningen II wurde der 18-jährige Schiedsrichter aus Vaihingen vom Trainer der Gastgeber während einer Auszeit – und beim deutlichen Zwischenstand von 11:19 – zu Boden gerissen. Im Bericht des Referees ist von einem Schlag ins Gesicht die Rede, der Trainer beteuerte, er habe dem Schiedsrichter nur seine Pfeife abnehmen wollen. Der Coach, der vorher noch nie negativ aufgefallen war, war anschließend einsichtig, er und sein Verein entschuldigten sich. Dennoch verhängte der Handball-Bezirk Esslingen/Teck die Höchststrafe von zehn Spielen Sperre und 365 Euro Geldstrafe, was die Neckartenzlinger akzeptierten. Nun liegt die Angelegenheit beim Verbandsgericht.

„So einen Fall habe ich in meiner 30-jährigen Tätigkeit noch nicht erlebt“, reagierte Kurt Ostwald, der Ehrenvorsitzende und langjährige Schiedsrichterwart des Bezirks, betroffen. Sein Nachfolger als Schiedsrichterwart lobte den jungen Unparteiischen: „Eine Entscheidung eines 18-Jährigen, die Respekt verdient“, sagte er dem „Teckboten“. Denn nachdem der TSV-Trainer aus der Halle geführt worden war, ließ er ohne weitere Zwischenfälle und bis zum Endstand von 17:33 weiterspielen.

Männer – 3. Liga

Der TSV Neuhausen will es am Samstag (19 Uhr) gegen die TGS Pforzheim besser machen als in den vergangenen Jahren. „Wir haben gegen die Pforzheimer nie gut ausgesehen, das wollen wir nun ändern“, hofft Neuhausens Daniel Roos auf eine gute Leistung. Die wird das Filder-Team auch brauchen, denn Pforzheim gehört zu den stärksten Teams der Liga. „Die TGS liegt für mich von der Stärke des Kaders her unter den Top Fünf der Liga.“ Vor allem in der Abwehr packt der kommende Gegner ordentlich zu. Roos: „Die Pforzheimer spielen eine enorm kompakte und massive 6:0, die vom Mittelblock aus Florian Taafel und Michal Wysokinski zusammengehalten wird.“ Neuhausens Coach Eckard Nothdurft kennt das Mittel gegen die von Andrej Klimovets, Weltmeister von 2007, trainierten Pforzheimer: „Wir müssen mit viel Tempo spielen.“ Doch sowohl Nothdurft als auch Roos blicken realistisch auf die anstehende Partie. „Die TGS darf nicht ihren besten Tag haben – wir dagegen müssen einen Sahnetag erwischen“, nutzen sie dieselben Worte.

Männer – BW Oberliga

Für Joachim Rieck, Co-Trainer des TV Plochingen, sind die Rollen vor dem Duell gegen die SG Pforzheim/Eutingen am Samstag (20 Uhr) klar verteilt. Und das, obwohl beide Teams den gleichen Punktestand aufweisen. „Die SG ist für mich der Topfavorit auf den Aufstieg und besitzt in der Breite den besten Kader der Liga“, begründet Rieck seinen Respekt vor dem kommenden Gegner. Nach schlechtem Saisonstart überzeugte Pforzheim/Eutingen bislang besonders auswärts, alle Spiele in der Fremde gestaltete das Team siegreich. Trotzdem rechnen sich die Plochinger etwas aus. Rieck: „Es gilt, den Lauf, den wir zuletzt zuhause hatten, in die Begegnung mitzunehmen. Wir wollen aus einer guten Abwehr heraus ins Tempospiel kommen und den Gegner damit unter Druck setzen.“

Frauen – BW Oberliga

Topspiel für den TSV Wolfschlugen: Der Tabellenführer muss am Samstag (18 Uhr) beim Vierten SG Schozach/Bottwartal ran. Den Gegner, gespickt mit einigen erfahrenen ehemaligen Drittligaspielerinnen, bezeichnet Wolfschlugens Teammanager Simon Vogel als „Favorit für den Aufstieg.“ Vor allem die bärenstarke Alisa Berger gilt es zu stoppen. Vogel: „Sie ist der Dreh- und Angelpunkt im Rückraum. Wenn wir gegen sie nicht aggressiv spielen, schießt sie uns alleine ab.“ Daher hat sich das TSV-Trainerteam einige Dinge in der Defensive einfallen lassen. „Wir werden Sachen ausprobieren, die wir in dieser Form sonst nicht spielen“, kündigt Vogel eine bestens vorbereitete Wolfschlugener Mannschaft an. „Am Ende wird auch die Tagesform über Sieg oder Niederlage entscheiden.“

Männer – Württembergliga

Nach zuletzt nur einem Punkt aus den vergangenen zwei Spielen will der TSV Wolfschlugen laut Trainer Veit Wager „in die Spur finden“. Gelegenheit dazu bietet sich am Sonntag (17 Uhr) gegen den HV Rot-Weiß Laupheim. Obwohl die der HV nur auf dem zwölften Platz steht, warnt Wager: „Die Laupheimer haben einen wurfgewaltigen Rückraum. Wir wollen uns aber in unserem letzte Heimspiel des Jahres wieder besser verkaufen – letzte Woche sind wir nicht annähernd an unser Limit gekommen.“ Fehlen werden den Wolfschlugenern Tom Lötzbeyer, der sich im Training einen Finger ausgekugelt hat, sowie Marvin Thumm, der in der A-Jugend gebraucht wird.

Drittletzter gegen Vorletzter heißt es am Samstag (19.30 Uhr), wenn die HSG Ostfildern bei der SG Herbrechtingen/Bolheim antritt. „Das sind die Punkte, die wir unbedingt brauchen“, hebt Ostfilderns Betreuer Mathias Dunz die Bedeutung der Begegnung hervor. Die HSG dürfte gut vorbereitet in das Spiel gehen, denn sie hatte durch das spielfreie Wochenende zuletzt 14 Tage Zeit, die nötigen Dinge anzupacken. Dunz: „Wir müssen einfach an die starken Leistungen, die wir diese Saison durchaus schon gezeigt haben, anknüpfen.“ Ein großes Fragezeichen steht hinter dem Einsatz von Tobias Grimm, der wegen einer Grippe nicht trainieren konnte. „Dieser Ausfall wäre schwer zu kompensieren“, sagt Dunz, „wir hoffen alle, dass er fit wird.“

Am Sonntag (16.15 Uhr) trifft die SG Hegenberg/Liebersbronn auf das Schlusslicht HC Hohenems.

Frauen – Württembergliga

Der TV Nellingen II tritt am Samstag (18 Uhr) zum Topspiel bei der zweitplatzierten HSG Fridingen/Mühlheim an. Nellingens Trainerin Veronika Goldammer betont: „Die Mädels gehen hoch motiviert in die Partie. Sie wollen beweisen, dass sie trotz der großen Verletzungsprobleme, die wir derzeit haben, eine starke Leistung abliefern können.“ Fridingen/Mühlheim ist ein sehr starker Gegner, hat vor der Saison den Kader weitestgehend zusammengehalten und ihn punktuell verstärkt. Hoffnung macht Goldammer die offensive Abwehrformation der HSG: „Das kommt uns entgegen.“

Auf die HSG Deizisau/Denkendorf, derzeit auf Rang vier, wartet am Samstag (18 Uhr) in dem Vorletzten SC Lehr eine eher leichte Aufgabe – wäre da nicht das Harzverbot in der Lehrer Halle. HSG-Coach Steffen Irmer-Giffoni stellt sich auf die Bedingungen ein: „Das wird kompliziert. Wir müssen unser Spiel etwas umstellen, man kann nicht mit so viel Druck spielen wie sonst.“ Nichtsdestotrotz hofft Deizisau/Denkendorf auf einen Sieg und baut dabei auf eine starke Abwehr und Tempospiel über 60 Minuten. Irmer-Giffoni: „Wir müssen Lehr müde machen.“ Nicht mit dabei sein werden Annika Boltjes sowie Aylin Osswald, die aufgrund von Schulterproblemen zu einer Pause gezwungen wird.

Der TSV Köngen bekommt es am Samstag (17.30 Uhr) mit dem TV Weilstetten zu tun. Der TV Reichenbach versucht am Samstag (20 Uhr) mit einem Sieg über die SG Burlafingen/Ulm die Tabellenspitze zu verteidigen.

Männer – Landesliga

Das Team Esslingen trifft in der Staffel 2 am Samstag (20 Uhr) auf den Tabellenzweiten TV Neuhausen/Erms II. Esslingens Benedikt Frohna pocht auf die Grundtugenden des Handballs: „Es geht nur über Kampf und Wille.“ Außerdem werde es wichtig sein, eine gute Chancenverwertung zu zeigen sowie eine stabile Abwehr auf die Beine zu stellen. Die Neuhausener verfügen ebenfalls über ein starkes Abwehrbollwerk. Frohna: „Wir müssen Tempo reinbringen, um ihre Defensive auseinanderzuziehen.“

„Es ist eine Partie mit komplett anderen Voraussetzungen als vergangene Woche“, sagt Moritz Eisele, Trainer des TSV Köngen. Zuletzt trotzten die Köngener dem Tabellenführer HSG Albstadt ein Unentschieden ab, nun müssen sie am Samstag (15.30 Uhr) zum TV Weilstetten II, der im Tabellenkeller rangiert. „Wir wollen den Schwung aus der vergangenen Woche mitnehmen“, hofft Eisele auf eine erneut starke Leistung. Dann, ist der Trainer überzeugt, „können wir auf jeden Fall was mitnehmen“.

In der Staffel 3 steigt das Kracherspiel schlechthin. Der TV Reichenbach und der TV Altenstadt werden beide auf dem gemeinsamen ersten Platz gelistet – nun treffen sie am Sonntag (17 Uhr) in Altenstadt aufeinander. Reichenbachs Athletiktrainer Alec Farell hat großen Respekt vor dem Kontrahenten: „Altenstadt stellt mit Abstand die beste Abwehr der Liga. Wir müssen Wege finden, sie zu knacken.“ Das traut er dem TVR, der seine Stärken eher im Angriff hat, aber auf jeden Fall zu. Auch, „wenn Altenstadt eigentlich kaum mehr als 20 Gegentore kassiert“. Am Ende wird auch die Tagesform entscheiden, Farell rechnet mit einem 50:50-Spiel.

Bezirksliga

Der TSV Denkendorf empfängt am Sonntag (17 Uhr) der tus Stuttgart. „Das wird ein weiteres Highlight“, sagt Denkendorfs Trainer Ralf Wagner. „Wenn es uns gelingt, weiter geschlossen als Team aufzutreten, haben wir eine Chance gegen die physisch überlegenen Stuttgarter.“

Bezirksklasse

Der TSV Neuhausen II trifft am Samstag (17.30 Uhr) zuhause auf den TSV Grabenstetten II. „Grabenstetten ist unerwartet schlecht in die Saison gestartet. Deshalb muss vor dem Spiel jedem klar sein, dass nur ein Sieg zählt. Die Mannschaft muss endlich mal zeigen, dass sie besser ist, als es die Tabelle sagt“, nimmt Neuhausens Trainer Sven Tischler die Mannschaft, die Viertletzter ist, in die Pflicht.

Wenn man die vergangenen Jahren zurate zieht, ist das Team Esslingen II am Samstag (18 Uhr) gegen den TV Reichenbach II leichter Favorit. „Wir haben sie zeletzt dreimal knapp geschlagen“, sagt Team-Trainer Sven Reichenberger über die Reichenbacher. „Wir müssen ihre starke Achse im Rückraum ausschalten und unsere Leistung abrufen, dann ist ein Heimsieg drin.“

Kreisliga A

Die SG Hegensberg/Liebersbronn II tritt am Samstag (18 Uhr) beim TV Plieningen an. Nach zwei Siegen in Folge scheint die SG in der Saison angekommen zu sein, nun gilt es nachzulegen.

Ein Spitzenderby gibt es beim TSV Denkendorf II zu sehen. Am Sonntag (15 Uhr) ist der TV Reichenbach III zu Gast. „Wir wollen uns nach der Niederlage zuletzt rehabilitieren und gegen die starken Reichenbacher in die Erfolgsspur zurückkehren“, sagt Denkendorfes Trainer Sascha Fischer. Den Schlüssel zum Sieg sieht er in der Offensive: „Wichtig wird sein, dass wir im Angriff von Beginn an sicher und konsequent unsere Chancen nutzen.“

Am Sonntag (15 Uhr) kommt es zum Absteigerduell: Die SG Esslingen tritt bei der TG Nürtingen an. Nach zuletzt drei Niederlagen in Folge wollen die Esslinger gegen die TG wieder als Sieger vom Feld gehen. „Wenn wir uns auf unsere Stärken konzentrieren, können wir zwei Punkte aus Nürtingen mitnehmen“, ist sich SGE-Torhüter Benedikt Schrade sicher.