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Die Handball-Vorschauen zum Wochenende

EsslingenEs gibt auch Handball-Teams in der Region, die am Wochenende noch im Einsatz sind und für die es um nichts mehr geht. Doch bei den meisten ist die Anspannung groß. Es gilt, den Abstieg zu vermeiden, den Aufstieg oder den Sprung in die Relegation zu schaffen. Es werden Entscheidungen fallen.

Männer – 3. Liga

Wie Trainer Eckard Nothdurft (siehe Text oben), sagt auch Außenspieler Daniel Roos vor dem Spiel des stark abstiegsbedrohten TSV Neuhausen am Samstag (20 Uhr) bei den Rhein-Neckar Löwen II : „Wir werden alles reinwerfen, was wir haben.“ Und so hoffen die MadDogs beim Zweiten ebenso auf eine Überraschung, wie ihnen das zwei Wochen zuvor mit dem 32:32-Unentschieden bei Spitzenreiter HSG Konstanz gelungen ist. Ein kleiner Vorteil könnte sein, dass die Löwen auf ihre starken A-Jugend-Spieler verzichten müssen, die zeitgleich im Viertelfinale um die deutsche Meisterschaft antreten. Aber auch so sind die Neuhausener klar in der Außenseiterrolle. „Wir sind uns der Lage bewusst. Auch, dass es nach dem Spiel schon vorbei sein kann“, sagt Roos. Das ist der Fall, wenn die Neuhausener verlieren und der um zwei Punkte bessere TV Willstätt in Dansenberg gewinnt. Sollten Neuhausen und Willstätt nach dem letzten Spieltag in einer Woche punktgleich sein, gibt es übrigens ein Entscheidungsspiel um den Klassenverbleib. Der Grund: Die beiden direkten Duelle endeten jeweils 28:26. „Wir wollen den Druck auf Willstätt hoch halten“, betont Roos.

Männer – BW Oberliga

Joachim Rieck, der Co-Trainer des TV Plochingen, hat einen Vorschlag für die Überschrift zum vorletzten Spieltag: „Den Sack zumachen.“ Denn der TVP kann bereits mit einem Sieg am Sonntag (17 Uhr) bei der bereits als Absteiger feststehenden SG Heddesheim Platz zwei und damit die Teilnahme an der Aufstiegsrelegation klarmachen. „Unser Anspruch ist es, das am Sonntag zu schaffen“, sagt Rieck, „dafür haben wir in der Trainingswoche einiges getan.“ Auch die Fans helfen mit: Während seit dem feststehenden Abstieg der Zuspruch der Heddesheimer Anhänger nachgelassen hat, werden einige Plochinger zum Anfeuern in der Halle sein.

Rieck wird sich wie Chefcoach Daniel Brack am Ende der Saison verabschieden – und möchte das natürlich gerne mit dem Aufstieg tun. „Es war eine persönliche Entscheidung, die nichts mit dem zukünftigen Trainer Michael Schwöbel zu tun hat“, sagt er in Bezug auf den Nachfolger des zum VfL Pfullingen wechselnden Brack. Rieck möchte zunächst pausieren. Davor aber strebt er mit der Mannschaft die Entscheidung in Heddesheim an. Klappt es mit der Relegation, geht es dort in der ersten Runde gegen den Meister der Regionalliga Nordrhein (MTV Rheinwacht Dienslaken oder SG Ratingen) mit einem Auswärtsspiel wahrscheinlich am 12. und einem Heimspiel am 18. Mai.

Frauen – BW Oberliga

Die Frauen des TSV Wolfschlugen können am Wochenende schon einen Schritt weiter sein als die Plochinger Männer. Hier steigt der Zweite direkt in die 3. Liga auf. Gewinnt Tabellenführer Wolfschlugen am Samstag (19.30 Uhr) beim abgeschlagenen Schlusslicht SV Allensbach II , wird das Team die eine Woche später endende Saison mindestens auf Platz zwei abschließen. „Die Stimmung ist gut und wir sind voller Vorfreude“, sagt Teammanager Simon Vogel. Die Spielerinnen sind gleichzeitig fokussiert. Gewarnt sind sie, weil sie das Hinspiel verloren haben. „Wir müssen in der Abwehr wieder unsere Leistung zeigen, dann sollte das funktionieren“, ist Vogel jedoch zuversichtlich. Die große Aufstiegssause, so der Plan, soll nach dem letzten Spiel eine Woche später daheim gegen die HSG Mannheim steigen. Aber spontan wird wohl auch im Fall der Fälle in Allensbach etwas steigen. Oder im Bus. Vogel: „Die Rückfahrt könnte eine feine Sache werden.“

Männer – Württembergliga

Jochen Masching hat einen Wunsch. Der Trainer der SG Hegensberg/Liebersbronn möchte sich mit dem Klassenverbleib von Mannschaft und Verein verabschieden. Und er möchte das gerne am vorletzten Spieltag in eigener Halle schaffen. Dazu erwartet die SG am Samstag (20.15 Uhr) den TSV Deizisau an der Römerstraße. Deizisau ist Vierter und damit Favorit, für die Mannschaft geht es jedoch um nichts mehr. Die Ausgangslage ist klar: Mit einem Sieg ist der Drittletzte Hegensberg/Liebersbronn vom HC Hohenems nicht mehr einzuholen und damit gerettet. „In den vergangenen beiden Spielen haben wir sehr ordentlich gespielt“, ist Masching optimistisch. Gleichzeitig erwartet er nicht, dass es die Deizisauer als Nachbarschaftshilfe schleifen lassen. Christof Clauß vom TSV-Management bestätigt das: „Darüber müssen wir gar nicht diskutieren, wir wollen das Spiel ganz klar gewinnen. Wir wissen, dass sich die SG-Spieler zerreichen werden, aber wir wollen dagegenhalten.“ Die Deizisauer, die auf Alexander Seibold (Bänderriss) verzichten müssen, wollen „eine gute Saison positiv abschließen“, wie Clauß sagt.

Die Anspannung ist beim TSV Wolfschlugen schon etwas abgefallen, seit klar ist, dass es keine Aufstiegsrelegation geben wird. „Die letzten zwei Spiele sind jetzt wertlos“, sagt Co-Trainer Jannik Lorenz. Er verspricht aber, dass das Team Platz zwei trotzdem nicht mehr hergeben will: „Wir wollen zeigen, dass wir mindestens die zweitbeste Mannschaft der Liga sind.“ Am Sonntag (17 Uhr) spielen die Wolfschlugener bei der HSG Winzingen/Wißgoldingen/Donzdorf , ehe zum Saisonabschluss am Samstag drauf der schon als Meister feststehende TSB Schwäbisch Gmünd in Wolfschlugen antritt.

In der kommenden Runde, das ist jetzt schon klar, werden die Wolfschlugener zu den Top-Favoriten gehören. Zu den bisher schon feststehenden Zugängen kommt noch Marco Kugler, der gemeinsam mit Simon Kosak aus Deizisau nach Wolfschlugen wechselt. Lorenz verweist jedoch darauf, dass viel auch von der Zusammensetzung der Liga abhängt: „Wir verstärken uns gut, aber über Ziele können wir später sprechen.“ Jetzt geht es erst einmal darum, Zweiter zu bleiben. Auch ohne anschließende Relegation.

Dass es für die HSG Ostfildern am vorletzten Spieltag um nichts mehr geht, darüber sind im Verein alle glücklich. Der Aufsteiger ist längst gerettet und sucht sich so nun kleinere Ziele. „Wir wollen Dennis Saur einen schönen Abschied in den Handball-Ruhestand bereiten und mal einen Großen schlagen“, sagt Betreuer Mathias Dunz. Dazu bestehet noch zwei Mal die Gelegenheit: Am Samstag (20 Uhr) ist der Dritte TSV Heiningen Gast im letzten Saison-Heimspiel der HSG, zum Abschluss geht es nach Deizisau.

Männer – Bezirkspokal

Nach der Meisterschaft in der Bezirksliga und dem damit verbundenen Sprung in die Landesliga kann der TSV Denkendorf noch einen weiteren Titel holen. Am Samstag tritt die Mannschaft in Kirchheim zum Final Four im Bezirkspokal an. Um 16 Uhr treffen die Denkendorfer im Halbfinale auf den TSV Owen . Das zweite Halbfinale (17.15 Uhr) bestreiten der VfL Kirchheim und EK Bernhausen, das Finale ist auf 19 Uhr angesetzt. „Das ist ein Bonus für uns“, ordnet Denkendorfs Trainer Ralf Wagner die Veranstaltung ein. „Natürlich wollen wir gewinnen, aber unser Highlight war ganz klar die Meisterschaft und es war nun schon schwer, die Spannung hoch zu halten.“ Gegen die Owener wollen sich die Denkendorfer auch für den letzten Punktverlust in der Bezirksliga-Saison revanchieren. Eine Sorge wurde allen teilnehmenden Teams genommen: Die Stadt Kirchheim erlaubt ausnahmsweise, dass in der Walter-Jacob-Halle Harz verwendet wird.