Auf und davon: Deizisaus Yannik Taxis (rechts) ist nicht nur schnell, der 19-Jährige zeigt von der Linie keine Nerven. Foto: Rudel Quelle: Unbekannt

Deizisau - Lange Zeit haben die Handballer des TSV Deizisau gegen den TV Willstätt geführt und mussten erst kurz vor Schluss den Ausgleich zum 30:30 (15:14)-Unentschieden hinnehmen. Sie überzeugten vor allem in der Abwehr und hatten den Spitzenreiter der Baden-Württemberg Oberliga am Rande einer Niederlage.

Von Stefanie Gauch-Dörre

Letztlich fehlten den Deizisauern in den entscheidenden Situationen dann die nötige Cleverness und auch das Quäntchen Glück. Die Mannschaft führte in der 56. Minute mit vier Toren (30:26), traf dann aber nicht mehr: Zwei Mal schloss sie zu früh ab und scheiterte an TVW-Schlussmann Rafal Grzybowski (57., 59.) und drei Mal verhinderte das Aluminium den 31. Treffer (57., 59., 60.).

Die Willstätter zeigten in dieser Phase hingegen keine Nerven und spielten ihren Toptorschützen Kristian Eskericic wenige Sekunden vor dem Schlusspfiff frei: Der Linkshänder hatte wenig Mühe und traf zum umjubelten 30:30. Die Deizisauer standen bis dahin gut in der Abwehr, machten es den Willstättern dann aber zu leicht.

Deizisaus Trainer Ralf Rascher war sichtlich enttäuscht und sprach von einem verlorenen Punkt, freute sich aber auch über die Leistung: „Wir hatten uns vorgenommen, dem Tabellenführer 60 Minuten Paroli zu bieten. Dann waren wir 55 Minuten die bessere Mannschaft.“

Die robuste 6-0 Abwehr der Willstätter wurde von den Deizisauern immer wieder gekonnt geknackt. Bereits im ersten Durchgang zog die Mannschaft mit variablen Angriffen auf drei Tore davon (14:11/25.). In der Defensive gingen die Deizisauer konsequent zu Werke und schalteten Eskericic mit einer Manndeckung zeitweise aus. Schlussmann Fabian Juhnke war zudem ein wichtiger Rückhalt für die offensive Abwehr. „Wir haben in der Defensive eine riesen Leistung gezeigt“, lobte Rascher die große Steigerung im Vergleich zur 30:42-Klatsche beim TVS Baden-Baden am vergangenen Wochenende.

Trotz des späten Ausgleichs lässt sich auf so einen Auftritt gegen ein ambitioniertes Team aufbauen. „Jeder hat seine Aufgabe erledigt. Wir haben einen weiteren Schritt nach vorne gemacht“, sagte Rascher. Auch der erfahrene Kapitän Dennis Prinz ordnete das Remis rasch richtig ein: „Im Moment tut es schon ein bisschen weh. Eigentlich hätten wir gewinnen müssen. Aber wir sollten uns über diesen Punkt freuen.“

statistik

TSV Deizisau: Preuß, Juhnke, Illi; Friedel (3), Kosak (3), Taxis (11/6), Prinz (7), Schmid-Ungerer, Kenner (1), Nicola Rascher (1), Neusser (1), Kleefeld (3), Killat.

TV Willstätt: Zölle, Grzybowski; Fessler (1), Dodig (2), Markovic (1), Gross, Matzinger (5), Halmagyi-Filip, Lukas Veith (1), Eskericic (9/3), Zink (1), Schlampp (10), Jankowski, Ben Veith.

Schiedsrichter: Kolbach / Oestringer (St. Leon/Reilingen).

Zuschauer: 250.

Zeitstrafen: 8:12 - zwei Mal zwei Minuten für Prinz (Deizisau), Dodig, Halmagyi-Filip (Willstätt), ein Mal zwei Minuten für Friedel, Kosak (Deizisau), Fessler, Schlampp (Willstätt).

Rote Karte: Schmid-Ungerer (41. grobes Foulspiel) / -.

Beste Spieler: Taxis / Eskericic.