Ostfilderns Mihailo Durdevic setzt sich immer wieder durch – dennoch verhindert auch er den Wolfschlugener Derby-Sieg nicht. Foto: Herbert Rudel - Herbert Rudel

Die Wolfschlugener bleiben durch den Sieg auf dem zweiten Rang.

OstfildernAm Ende war es der erwartete Favoritensieg: Die Handballer des TSV Wolfschlugen haben sich bei der HSG Ostfildern mit 36:30 (19:17) durchgesetzt und bleiben so auf Rang zwei der Württembergliga. Zunächst hielten die Ostfilderner gut mit und glichen bis kurz vor der Pause regelmäßig aus. Nach einem schwachen Start in Hälfte zwei, geriet die HSG aber mit 19:26 (41.) in Rückstand. Dennoch ließ das Team nicht nach und stellte Wolfschlugen immer wieder vor neue Herausforderungen. Näher als 26:29 (52.) und 27:30 (53.) kam Ostfildern aber nicht mehr heran und Wolfschlugen spielte die Partie clever zu Ende. „Gegen Wolfschlugen müssen wir nicht gewinnen“, betonte Ostfilderns Trainer Magnus Gründig und ergänzte: „Es hätte alles passen müssen und das nötige Quäntchen Glück hätten wir auch gebraucht. Ich bin aber mit der Einstellung der Mannschaft zufrieden.“

Gründig zeigt der HSG zur Vorbereitung gern ein Bild vom besten Spieler des Gegners. Einem, der eine Partie allein entscheiden kann, wenn es darauf ankommt. Gegen Wolfschlugen fiel es ihm aber schwer, den einen Top-Spieler auszumachen: „Ich hatte mir überlegt, ein Bild der gesamten Mannschaft in der Kabine aufzuhängen. Wolfschlugen hat viele Spieler, die ein Match an sich reißen können.“

In der 24. Minute erzielte Ostfilderns Jannik Schlemmer den erneuten Ausgleich zum 16:16 – es sollte der letzte sein. Denn bis zur Pause leistete sich die HSG drei technische Fehler und scheiterte zudem an TSV-Schlussmann Sebastian Dunz (25./29.). Die Wolfschlugener nutzten diese Fehler zur Zwei-Tore-Führung (19:17), obwohl auch sie in der Schlussphase der ersten Hälfte aussichtsreiche Möglichkeiten ausließen.

Stark aus der Pause zurück

Trotz der Favoritenrolle nahmen die Wolfschlugener die Partie nicht zu leicht – das war entscheidend. Nach dem Seitenwechsel dauerte es fünf Minuten, ehe Ostfildern wieder ins Tor traf. Bis dahin hatte Wolfschlugen schon drei Treffer erzielt. Dennoch ließ sich das Team auch nach dem 19:26-Rückstand (41.) nicht hängen und kämpfte sich wieder näher heran – mehr ließen die Wolfschlugener dann aber nicht mehr zu. „Der Start nach der Pause war entscheidend. Wir wussten, dass wir uns steigern müssen“, betonte Wolfschlugens Kreisläufer Samuel Stoll.

Das Verlagern der Angriffe auf die Halbpositionen zeigte im HSG-Angriff immer wieder Erfolg. So wurde nicht direkt der starke Mittelblock Stoll und Marcel Planitz angegangen. Die Routiniers hatten dann aber einen entscheidenden Anteil an der starken Wolfschlugener Phase zu Beginn des zweiten Durchgangs. Zwischendurch stellte Coach Gründig die 5-1-Abwehr defensiver ein: „Wir haben zu viele Tore über den Kreis bekommen. Da habe ich gezockt und wollte ausprobieren, ob die Wolf-schlugener schnell umschalten können. Das haben sie gut geschafft.“ In dieser Phase überzeugten dann der starke TSV-Rückraum.

Zu viele Gegentore

„Das war insgesamt ein verdienter Sieg aber mit zu vielen Gegentoren. Im Angriff haben wir gute Lösungen gefunden, aber zu viele Chancen liegen gelassen“, haderte Wolfschlugens Coach Veit Wager dennoch und lobte die Ostfilderner für deren Offensivpower. Wolfschlugen hatte Probleme, HSG-Routnier Mihailo Durdevic in den Griff zu bekommen.

Gründig betonte, dass es für die HSG auf die Duelle gegen die direkten Konkurrenten ankommen wird. Wie in drei Wochen gegen den Tabellennachbarn HSG Fridingen/Mühlheim. „Das ist ein absolutes Muss-Spiel“, sagte der Trainer. Zuvor geht es für die Ostfilderner noch zum TSV Deizisau, bei dem die Wolfschlugener unterlagen. Dennoch ist Gründig optimistisch, nach dem spielfreien Wochenende auswärts punkten zu können. Wolfschlugen will Platz zwei weiter verteidigen. „Wir haben mit Veit eine Wette laufen, dass wir es schaffen, besser zu sein als in der vergangenen Saison“, erzählte Stoll.

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