Daniel Brack in der Saison 2018/2019 an der Seitenlinie des TV Plochingen ... Foto: Rudel - Rudel

Über eine Rückkehr mit den Pfullingern nach Plochingen hat er sich noch keine Gedanken gemacht.

PlochingenEs ist das letzte Saisonspiel für den TV Plochingen. Und auch das letzte Saisonspiel in der Handball-Region – so jedenfalls ist der Plan der Plochinger: Nach dem 28:28 im Relegationshinspiel beim MTV Rheinwacht Dinslaken ist die Ausgangslage für den TVP vor dem Rückspiel an diesem Samstag (20 Uhr) jedenfalls gut. Die Sache ist klar: Gewinnen die Plochinger vor eigenem Publikum, dann spielen sie in der kommenden Saison in der 3. Liga. Verlieren sie, haben sie eine weitere Chance in der zweiten Relegationsrunde. Klar ist auch: Im Erfolgsfall wird es am Samstag das letzte Spiel für Daniel Brack als Plochinger Trainer sein.
Vor dem Saison-Showdown äußert sich Brack über:

Das Rückspiel gegen Dinslaken: Die Ausgangslage ist eindeutig. Wir haben ein Heimspiel und unser Ziel ist es, dieses für uns zu entscheiden. Das wird eine verdammt schwierige Aufgabe. Manche Dinge waren im Hinspiel sehr, sehr gut: Wir haben uns gut auf die Handlungen des Gegners vorbereitet und haben in dem Hexenkessel dort emotional auf einem guten Level gespielt. Es sind aber auch ein paar Sachen nicht so gut gelaufen und damit Risiken fürs Rückspiel: Im Gegenstoßspiel waren wir etwas verhalten und auch in Überzahl können wir das Ganze besser gestalten. Insgesamt bin ich positiv gestimmt, aber es ist immer noch eine 50:50-Geschichte, weil Dinslaken der erwartet schwere Gegner ist.

Die Euphorie in Plochingen in den vergangenen Wochen: Ich muss da ein bisschen ausholen, denn die Euphorie der vergangenen Wochen lässt sich nur durch eine Retrospektive meiner gesamten sechs Jahre in Plochingen erklären. Als ich kam, stand der mögliche Zwangsabstieg in die Landesliga im Raum, der dann abgewendet wurde. Es ist uns seither gelungen, uns kontinuierlich in jedem Jahr ein Stück weiterzuentwickeln: Stabilisierung in der Württembergliga, Aufstieg in die Baden-Württemberg Oberliga, Klassenverbleib und Stabilisierung dort, jetzt sind wir Zweiter geworden. Die Weiterentwicklung gilt sowohl für das Umfeld als auch für die Mannschaft. Als TV Plochingen haben wir eine sehr, sehr gute Entwicklung genommen. Einen großen Anteil haben daran die Verantwortlichen wie Dieter Hermann, Alexis Gula und Reiner Hauff und mein Trainerteam mit Joachim Rieck, Thomas Holl und Felix Hepperle. Diese Menschen waren ganz wichtige Faktoren. Die Relegationsspiele jetzt sind das Salz in der Suppe, auch wenn ich ganz ehrlich sage, dass ich gerne am letzten Spieltag aufgestiegen wäre. Wenn wir es so schaffen, nehme ich das aber natürlich auch gerne an.

Seinen bevorstehenden Abschied aus Plochingen: Darüber habe ich mir noch gar keine Gedanken gemacht. Ich habe darum gebeten, dass vor dem letzten Saisonspiel gegen den TuS Steißlingen keine Verabschiedung stattfindet. Denn ich verabschiede mich erst, wenn ich mich tatsächlich verabschiede. Wir werden auch vor dem Spiel gegen Dinslaken keine Verabschiedung machen. Die Leute, die mich verabschieden wollen, werden auch nach meinem wirklich letzten Spiel noch in der Halle sein. Meine Aufgabe ist es jetzt, meine Mannschaft bestmöglich auf Dinslaken vorzubereiten, darauf liegt mein hundertprozentiger Fokus. Wenn wir das Spiel erfolgreich gestalten, werden bestimmt ein paar Emotionen hochkommen. Mir ist es lieber, meine Verabschiedung geht in der ganzen Aufstiegsfreude unter, als dass ich mit Blumen verabschiedet werde und wir es nicht geschafft haben.

Die Aussichten des TVP nach dem möglichen Aufstieg in der 3. Liga: Grundsätzlich glaube ich, dass Plochingen für die 3. Liga gewappnet ist. Wir haben mittlerweile ein Umfeld, das dafür bereit ist. Der Verein wird sicherlich noch die eine oder andere Verpflichtung tätigen, wenn es tatsächlich klappt. Es suchen noch viele Mannschaften nach Spielern und mein persönlicher Eindruck ist, dass im Vergleich zu den vergangenen Jahren auch noch einige unentschlossen sind – Plochingen wäre als Drittligist ein interessanter Verein für viele ambitionierte Spieler. Mit Michael Schwöbel hat der TVP einen guten Trainer verpflichtet und zusammen mit Michael Hackius und Marc Schwöbel ein gutes Trainerteam.

Seine Zukunft in Pfullingen: Was soll ich sagen? Ich freue mich auf die neue Aufgabe. Die Entscheidung, den TV Plochingen zu verlassen, ist ja schon Ende Oktober des vergangen Jahres gefallen. Auch wenn es jetzt in die 3. Liga geht, glaube ich immer noch, dass es nach sechs Jahren der richtige Zeitpunkt ist. In Pfullingen werden als ehemaliger Bundesligist die Ansprüche nochmal ein bisschen höher sein als in Plochingen. Dort gibt es durch die JSG Echaz/Erms eine gute Jugendarbeit, die immer wieder einen starken Spieler hervorbringt. Das Publikum ist sehr euphorisch, ich durfte in der Halle ja schon öfter Mal spielen. Ich werde dort nicht so sehr in Spielergespräche, Etatplanung und dergleichen involviert sein, wie ich das zuletzt in Plochingen war, aber genau diese Herausforderung habe ich gesucht.

Eine mögliche Rückkehr mit den Pfullingern nach Plochingen: Auch das ist noch so weit weg, dass ich mir darüber keine konkreten Gedanken gemacht habe. Ich bin aktuell Trainer in Plochingen und werde alles dafür geben, dass der Verein die Runde so erfolgreich wie möglich abschließt. In der kommenden Saison bin ich Trainer in Pfullingen – wer mich kennt, der weiß, dass ich dann alles dafür tun werde, dass die Saison dort so erfolgreich wie möglich gespielt wird. Ich werde dann natürlich versuchen, in Plochingen zu gewinnen. Aber klar ist auch: Wenn ich einer Mannschaft wünsche, dass sie nach der aus Pfullingen erfolgreich ist, dann ist es die aus Plochingen.