Foto: Robin Rudel - Robin Rudel

Von Sigor Paesler

Esslingen – Die Reaktion war wie erwartet: erfreut, aber bescheiden. Jochen Masching vom Landesliga-Meister SG Hegensberg/Liebersbronn wurde von den Lesern des Handball-Blogs „Am Kreis“ der Eßlinger Zeitung zum Trainer der Saison gewählt. „Es ist natürlich schön, wenn man so eine Wahl gewinnt“, sagt er.

Masching stellt sich selbst nicht gerne in den Mittelpunkt: „Das ist eine Würdigung des gesamten Trainerteams, also etwa auch für Henning Richter, mit dem ich sehr gut zusammenarbeite.“ Richter ist Co-Trainer und gleichzeitig einer der wichtigsten Akteure auf dem Spielfeld. Masching erklärt dazu passend: „Eigentlich ist damit ja irgendwie die Mannschaft des Jahres gewählt worden. Denn viele, die abgestimmt haben, haben für ihren Verein gestimmt.“

Lange offenes Rennen

Da mag etwas dran sein. Masching jedoch gebührt die Auszeichnung dafür, dass er eine gute Mannschaft zu zwei Aufstiegen in Folge geführt hat. Und das als einer, der vor seinem Amtsantritt bei der SG vor zwei Jahren zwar auf die Erfahrung als guter Spieler und Co-Trainer beim TV Reichenbach, aber nicht als Chefcoach zurückgreifen konnte.

Lange war das Rennen bei der Trainerwahl offen. Masching, das Duo Steffen Irmer-Giffoni/ Markus Kuschke von den Frauen der HSG Deizisau/Denkendorf sowie Vorjahressieger Daniel Brack vom TV Plochingen lagen zunächst gleichauf. Dann zog Masching an den letzten beiden Abstimmungstagen davon und gewann mit 37,96 Prozent der Stimmen vor Irmer-Giffoni/Kuschke (29,63 Prozent) und Brack (28,70 Prozent). Ralf Bader (TSV Neuhausen / 2,78 Prozent), Mike Wolz/Daniel Kraaz (TSV Deizisau / 0,93 Prozent) und Peter Schmauk (TSV Köngen / 0 Prozent) landeten erstaunlich weit abgeschlagen dahinter. Abgestimmt werden konnte im Blog und auf Facebook.

Masching hat dort während der vergangenen Tage auch „mal durchgescrollt“ und wusste daher, dass er ein Kandidat für den Sieg bei der Wahl ist. Er freut sich gerade auch „angesichts der anderen Nominierten, die einen super Job gemacht haben“. Für wen hätte er gestimmt? „Eine sehr schwere Frage“, sagt Masching und überlegt eine Weile. „Wahrscheinlich für Ralf Bader. Er musste in seinem ersten Jahr der Mannschaft seine Philosophie vermitteln“ – und feierte mit den Neuhausenern den Aufstieg in die 3. Liga.

Masching ist mit Hegensberg/Liebersbronn in Zukunft in der Württembergliga am Start. Nach dem Aufstieg aus der Bezirksliga gelang in der Landesliga der Durchmarsch. „Wir wussten, dass wir eine gute Mannschaft haben. Und im ersten Jahr haben wir uns den Druck selbst gemacht“, erklärt der Trainer. „Im zweiten Jahr haben wir aber nicht damit gerechnet. Und wir sind ja auch nicht so leicht da durchmarschiert. Es waren viele enge Spiele.“ Und so hat er die abgelaufene Saison nach eigenen Worten auch erlebt: als „ein Resultat von ganz gewissenhafter Arbeit“. So werden Jochen Masching und die selbst ernannte „Bergbande“ auch die Württembergliga angehen.