Annika Klein Quelle: Unbekannt

Die Frauen sind noch nicht gesichert.

KöngenWir sind gekommen, um zu bleiben“, formulierten die Handballer des TSV Köngen vor der Saison offiziell das Saisonziel. Klar, denn die Mannschaft hatte gerade den Aufstieg in die Landesliga geschafft und alle wussten, dass dort große Herausforderungen warten würden. Gefeiert wurde gemeinsam mit den Köngener Frauen, die den Sprung in die Württembergliga gemeistert hatten. Auch für sie galt nur der Klassenverbleib. Jetzt, kurz vor dem Saisonende, sind die Männer auf einem sehr guten Weg, das Ziel zu erreichen – mit einem Sieg am Sonntag (18 Uhr) gegen die HSG Baar will der Tabellenachte (22:26 Punkte) die allerletzten Zweifel beseitigen. Die Frauen stehen auf dem vorletzten und damit dem Relegationsrang (15:29 Zähler), haben aber die große Chance, mit einem Erfolg im vorletzten Spiel am Sonntag (16 Uhr) gegen den Letzten TV Weingarten auf einen sicheren Platz zu klettern.

Köngens Abteilungsleiter Karl-Heinz Eisele hat damit gerechnet, dass sich die Frauen etwas schwerer tun würden, immerhin war ihr Aufstieg überraschender als der der Männer. Insgesamt bewertet er den Auftritt beider Teams positiv. „Was die sportlichen Ergebnisse betrifft, ist es zufriedenstellend, es waren aber ein paar zu hohe Niederlagen“, sagt er über die Männer. Bei den Frauen freut ihn, dass sich das Team vor allem mit Eigengewächsen durchbeißt.

Eiseles Sohn Moritz hat als Spielertrainer eine intensive Saison bald hinter sich. „Ich habe die Aufgabe nicht unterschätzt, aber ich habe schon gemerkt, dass man Abstriche in beiden Bereichen machen muss“, erklärt er. „Man muss das mit der eigenen Erwartungshaltung klar kriegen.“ Deshalb wird er in Simon Hablizel in der kommenden Saison einen neuen Co-Trainer im wahrsten Sinne an der Seite haben – um sich selbst mehr auf seine Aufgabe auf dem Spielfeld konzentrieren zu können, und um seinen Vater Karl-Heinz zu entlasten, der in der laufendend Saison neben der Betreuung der Torhüter viele Coachingaufgaben übernahm. Im Kader wird es dezente Veränderungen geben: Tim Nothdurft (TSV Deizisau), Lukas Brunngräber (TSV Wolfschlugen) und Lucas Walter (hört auf) gehen, Manuel Tremmel (Pause, davor HC Wernau), Niklas Grote und Niklas Schmid (beide A-Jugend TSV Wolfschlugen) kommen.

Auf Moritz Eiseles Schultern lastet viel, ebenso wie auf denen von Mit-Rückkehrern Frieder Gänzle. Deshalb widerspricht der Spielertrainer auch nicht gänzlich der Aussage, der TSV Köngen sei eben Eisele, Gänzle und einige andere. „Jein“, sagt er und lacht, denn das hört er oft. „Gerade in den vergangenen Wochen hat man gesehen, dass uns Wurfkraft fehlt, wenn wir nicht spielen“, erklärt er. Aber auch das war das Gute an der Premieren-Saison in der Landesliga: Das Team insgesamt hat sich trotz der zu erwartenden Leistungsschwankungen weiterentwickelt, gerade die Jüngeren wie Hannes Hagelmayer übernehmen immer mehr Verantwortung – und Anteile an der Torquote.

„Müssen gewinnen, basta“

Da gibt es in Miriam Panne bei den Köngener Frauen zwar auch eine herausragende Akteurin, aber insgesamt empfindet Trainer Armin Dobler den Kader als sehr homogen. Lehrgeld hat das Team in der laufenden Runde gezahlt, sich aber stetig entwickelt. „Wir haben in vielen Spielen hoch geführt und dann noch verloren, da fehlt die Erfahrung“, erklärt Dobler, der aber „ganz, ganz viele positive Dinge“ wahrgenommen hat: „Es ist eine große Bereitschaft vorhanden. Wenn das Team konzentriert spielt, ist einiges drin.“ So auch in der kommenden Saison – wenn es mit dem Klassenverbleib klappt. Im Kader wird es so oder so wenig Veränderungen geben. Dobler sieht gute Chancen, aber auch einen entscheidenden Unterschied zu den Männern: „Wir müssen unser Spiel am Sonntag gewinnen, und damit basta.“ Viele Fans werden sich wie so oft beide Spiele hintereinander anschauen.

Die Entwicklung des Handballs in Köngen ist noch nicht zu Ende. Weiteres Etablieren ist das Ziel. Abteilungschef Karl-Heinz Eisele jedenfalls sagt sowohl über die Männer-Landesliga als auch die Frauen-Württembergliga: „Das ist im Moment eine gute Liga für uns.“

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