Die Esslinger Dennis Schuder (Torhüter), Paul Hohl und Johannes Traub (von links) verteidigen engagiert, Deizisaus Kevin Siekermann (rechts) kommt nicht an den Ball. Foto: Rudel - Rudel

Frust herrscht auch beim TSV Denkendorf.

EsslingenDas Schöne am Fußball ist, dass jedes Spiel bei null losgeht und man vorher nicht weiß, wer gewinnt. Das Bezirksliga-Derby zwischen dem TSV Deizisau und dem TSV RSK Esslingen ist dafür ein gutes Beispiel: Es gewann der Außenseiter TSV RSK. Was bei den Esslingern freilich große Freude auslöste – und bei den Deizisauern für Katerstimmung sorgte. Frust herrscht auch beim TV Nellingen und beim TSV Denkendorf.

Bezirksliga

Thomas Schuler und Thomas Stiehl kennen sich lange und gut – und nach dem Derby zwischen dem TSV Deizisau und dem TSV RSK Esslingen sind sie auch noch eine Weile zusammengesessen und haben das Spiel Revue passieren lassen. In der Analyse waren sie sich ziemlich einig – aber natürlich klangen sie nach dem überraschenden 1:0-Sieg des TSV RSK durch Michael Schmids Treffer in der Nachspielzeit ganz anders. „Am Schluss zählen die Tore“, sagte Schuler, der Sportliche Leiter der Esslinger. Dass der Sieg durchaus glücklich war, trübte seine Laune nicht. Die Einstellung durch Trainer Gaetano Intemperante und das „Wir-Gen“ der Mannschaft waren für ihn entscheidend – und ein spezieller Daumendrücker an der Seitenlinie: Siegfried Schenk, der „in grauer Vorzeit“ (Schuler) mal für den TSV RSK gekickt hat und mittlerweile in Österreich lebt, ließ es sich bei einem Heimatbesuch nicht nehmen, die Mannschaft zu unterstützen. Es hat gewirkt.

„Für einen Tabellenzweiten hat Deizisau schwach gespielt“, sagt Schuler über den Gegner – und erntet dabei volle Unterstützung von TSV-Spielleiter Stiehl. Zumal ihm die Entwicklung Sorgen bereitet. Denn nach den drei Siegen zum Saisonbeginn und nun zwei Niederlagen in Folge sind die Deizisauer nicht mehr Zweiter, sondern nur noch Sechster. „Wenn du Ambitionen hast, vorne mitzuspielen, musst du diese Spiele gewinnen“, erklärt Stiehl: „Dafür musst du auch was tun.“ Die Worte, die Stiehl für den Auftritt der Deizisauer findet, sind deutlich: „Arrogant“ – „kopflos“ – behäbig“ – „ideenlos.“ Zusammengefasst: „Das war von jedem einzelnen Spieler zu wenig. Wir sind auf den Boden der Tatsachen zurückgekehrt.“ Es kann also nur noch besser werden.

„Drei Ecken, ein Elfer“, hieß es früher auf dem Bolzplatz. Der TV Nellingen hat das in der Schlussphase der Partie gegen den Aufsteiger FC Rechberghausen etwas anders erlebt: „Vier Schüsse, kein Tor.“ 2:3 hieß es zu diesem Zeitpunkt, nachdem die Nellinger nach einem 0:3 herangekommen waren. Doch dann „wollte das Runde einfach nicht ins Eckige“, wie TVN-Pressewart Peter Hirma beklagt. Und nochmal, als könne er es immer noch nicht glauben: „Das Ding wollte einfach nicht rein.“ Immer wieder war ein Bein des Gegners im Weg. Den aber lobt Hirma: „Die Rechberghausener haben uns etwas überrascht, sie haben sehr gut gespielt.“ Es gehören eben immer zwei Mannschaften zu einem Spiel.

Timo Samel, der Spielleiter des FV Neuhausen , klingt ein bisschen frustriert. „Bevor Köngen die erste Torchance hatte, hätten wir 2:0 führen müssen“, sagt er über die Niederlage beim TSV Köngen . Am Ende setzte der Landesliga-Absteiger sogar noch ein Tor drauf und gewann mit 3:0. „Unsere Fehler werden gerade eiskalt bestraft“, beklagt Samel und fordert angesichts der bislang fünf Zähler aus fünf Spielen: „Am Sonntag gegen Göppingen muss auf jeden Fall gepunktet werden.“

Auch der TSV Denkendorf hat verloren, mit 2:3 bei der SG Erkenbrechtsweiler-Hochwang . Tim Kurka, Spieler und Pressewart der Denkendorfer, saß das noch einen Tag später in den Knochen. „Wir haben gestern eine bittere Niederlage kassiert. Gegen einen schlagbaren Gegner hätten wir unser Heimspiel gewinnen müssen“, erklärte er. Die SGEH habe „taktisch cleverer gespielt. Wir haben uns dagegen oft völlig unnötig selbst in Bedrängnis gebracht“. Zumal die Denkendorfer einen 0:2-Rückstand zur Pause in Unterzahl ausglichen. „Danach fehlte einigen Spielern die Kraft, um das Spiel komplett zu drehen, stattdessen kassierten wir in der 93. Minute noch das 2:3“, ärgerte sich Kurka.

Kreisliga B, Staffel 1

3:0 gegen den VfB Oberesslingen/Zell II – das ist angesichts der höheren Siege zuvor fast schon ein mageres Ergebnis des FC Esslingen . Die FCE-Verantwortliche aber bleiben bescheiden und wissen, dass der angestrebte Aufstieg viel Arbeit bedeutet. Und dass die Gegner auch mitspielen und meist hoch motiviert sind. „Für uns war es bisher das anspruchsvollste Spiel. Oberesslingen/Zell spielte sehr diszipliniert in seiner Ordnung“, lobt FCE-Trainer Mario Palomba. Ein schneller Gegenangriff brachte uns die die 1:0-Führung. Bei der eigenen Mannschaft bemängelte er vor allem die Chancenverwertung trotz des vielen Ballbesitzes. „Erst als die Kräfte bei Oberesslingen/Zell nachließen, kamen wir wieder zu guten Tormöglichkeiten“, erklärte er. Diese nutzte die Mannschaft dann auch. Jetzt freut sich Palomba auf das Pokalspiel am Mittwoch gegen den TSV Wäschenbeuren aus der Kreisliga A.

Man kann sich vorstellen, wie das Spiel gelaufen ist, wenn man Thomas Schulers Worte hört, die vorher auch schon andere verwendet haben: „Wir hatten kein Glück, dann kam auch noch Pech dazu“, sagt der Sportliche Leiter des TSV RSK Esslingen II über das 0:3 beim TSV Baltmannsweiler . Da war also eine Menge Aluminium im Spiel. Am Ende jedenfalls sei die Niederlage „um ein bis zwei Tore zu hoch“ ausgefallen.

Kreisliga B, Staffel 2

Auf fremden Plätzen tut sich der TSVW Esslingen in der Regel schwer. Umso größer war die Erleichterung nach dem 2:1-Erfolg beim TSV Harthausen II . „Es war ein verdienter Auswärtssieg mit einer geschlossenen Mannschaftsleistung“, erklärte Marc Hempfing, der stellvertretende Abteilungsleiter der Esslinger. Und: „Endlich hat man gesehen, dass wir es auch auswärts können.“ Zwei Spieler hebt er dann doch aus dem starken Team heraus: Doppeltorschütze Ahmad Marzoukis, der sich „endlich mal selbst belohnt hat“, und „Arbeitsbiene“ Sascha Niederle: „Der ist einfach überall auf dem Platz zu finden – ein Typ, der nie schlecht spielt.“

„Die Ostfilderner Mannschaften stehen vorne“, freut sich Peter Hirma, der Pressewart des TV Nellingen II , der hinter dem TSV Scharnhausen Rang zwei belegt. Das Spiel gegen den punktlosen Vorletzten TSV Wendlingen II war fußballerisch nicht so berühmt, aber der TVN hat mit 2:0 gewonnen. Hirma: „Es war ein ziemlich ausgeglichenes Spiel, das Team hat seine zwei Chancen eben genutzt.“