Aleks Bastasic (links) formt nicht nur das neue Lichtenwalder Team, sondern hält auch selbst den Fuß hin. Foto: Rudel - Rudel

Das Lichtenwalder Führungsteam um den Abteilungsleiter Werner Kiepfer hat den Verein wieder ins ruhige Fahrwasser geführt. Dabei ist der neue Trainer Aleks Bastasic ein Glücksgriff.

LichtenwaldEs ist eine kleine Erfolgsgeschichte. Vor knapp einem halben Jahr stand der Fußball beim TSV Lichtenwald vor dem Aus. Nun aber sagt der neue Abteilungsleiter Werner Kiepfer vor dem Spiel des Fünften der Kreisliga B, Staffel 1, am Sonntag (15 Uhr) gegen Spitzenreiter FC Esslingen: „Wir werden einiges an Remmidemmi machen und werden ein paar Bratwürste mehr besorgen.“ Die Vorfreude ist groß. Nicht nur, weil die neu zusammengestellte Mannschaft mit 13 Punkte aus sieben Spielen gut in die Saison gestartet ist und zudem vor dem Spiel ofiziell die neue Ausrüstung überreicht bekommt, sondern weil sie eben überhaupt noch am Start ist.

Rückblick: Im April standen die Lichtenwalder ohne Abteilungsleiter und Trainer und mit nur wenigen Spielern da – und damit vor dem Aus. Zum Glück aber gab es einige engagierte Menschen in und vor allem um den Verein herum, die das Heft des Handelns in die Hand nahmen. Kiepfer wurde zum Abteilungsleiter gewählt und er stellte ein zehnköpfiges Team zusammen, das anpackte. „Was der eine nicht weiß, weiß der andere“, nennt Kiepfer das Prinzip. Dazu gehören der vorige Abteilungsleiter Marco Butschler und Siegfried Feirer. Aktiventrainer, Jugendtrainer und Spielleiter war Feirer früher einmal beim TSV, seit 15 Jahren aber war er nicht mehr im Verein aktiv – bis er jetzt gebraucht wurde. Für den Bereich „Scouting“ ist er zuständig, worüber er selbst ein bisschen lachen muss. „Naja, Scouting gibt es in der Kreisliga B nicht so richtig – ich habe Kontakt zu den Fußballern aufgenommen, die in Lichtenwald wohnen, aber woanders spielen“, erklärt er.

Den Hauptgrund dafür, dass es mit dem Neubeginn tatsächlich geklappt hat, sehen er und Kiepfer aber in der Trainerentscheidung. „Aleks Bastasic war für uns ein absoluter Glücksgriff“, sagt Feirer. Der 43-jährige frühere Oberligaspieler war zuletzt
A-Jugend-Trainer seines Heimatvereins TSV Deizisau. Aus der von ihm betreuten Leistungsstaffel-Mannschaft brachte er gleich sieben Spieler mit, dazu kamen neun weitere Zugänge – mit ihnen und den verbliebenen Lichtenwaldern musste er ein neues Team formen. „Das ist eine große Aufgabe“, sagt Bastasic – und man merkt, dass sie ihm Spaß macht. „Es hat ganz gut angefangen, dann kam die Urlaubszeit und ich habe gemerkt, dass ich in der Kreisliga B gelandet bin“, sagt der Coach und lacht – und schnürt selbst wieder die Kickstiefel, die er eigentlich vor sechs Jahren an den Nagel gehängt hatte.

Doch die kleine Durststrecke mit schlechter Trainings- und Spielbeteiligung, der zu einem guten Teil auch die 2:3-Niederlage gegen Top-Team TSV Baltmannsweiler geschuldet ist, ist überwunden – auch durch eindringliche Appelle von Abteilungsleiter Kiepfer, der einige „Einzelgespräche“ führte.

„Wir wollen uns konsolidieren“

Nach dem Beinahe-Aus halten sich die Lichtenwalder mit dem Ausrufen von Zielen zurück. „Zunächst einmal wollen wir uns konsolidieren“, sagt Kiepfer. „Wir wollen irgendwann wieder eine zweite Mannschaft haben“, nennt Feirer, „denn aus der Jugend können wir nicht schöpfen.“ Das ist immer noch das große Problem: Es gibt Bambinis und eine E-Jugend – das war’s. Auch eine Werbekampagne mit dem Konterfei des ehemaligen Lichtenwalders und heutigen Bayern-Torhüters Sven Ulreich half nicht, mehr Jugendspieler zu gewinnen.

Bastasic formuliert seine kurzfristigen Ziele so: „Der Verein macht mir keinen Druck, aber ich will so erfolgreich wie möglich sein und dafür sorgen, dass bei den Spielern die Spannung hoch bleibt.“ Wenn dabei irgendwann der Sprung zumindest in die Kreisliga A herausspringt, umso besser.

Nun aber steht erst einmal das Spiel gegen die Esslinger an. „Wir freuen uns darauf“, sagt Kiepfer. „Bei den Spielern spürt man das“, erklärt auch Bastasic, für den so ein Spiel aber eher „normal“ ist. Er freut sich jedoch auf ein Wiedersehen mit FCE-Sportvorstand Martin Hägele, unter dem als Trainer er früher in Wäldenbronn in der Oberliga gekickt hat. Das war eine andere Erfolgsgeschichte.