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KöngenDas Topspiel der Fußball-Bezirksliga zwischen dem TSV Köngen und dem TSV Deizisau bot alles, was die Herzen von Fußball-Romantikern höher schlagen lässt: Flutlicht, Bratwurst, Bier, eine mit 400 Zuschauern gute Kulisse und viele Tore. „Wir haben das Spiel in Absprache mit dem TSV Deizisau auf den Freitagabend legen lassen, um mehr Zuschauer zu haben. Dafür bietet sich so ein Derby einfach an.“, sagte Rolf Aldinger, der Köngener Sportdirektor. Auch die Zuschauer, Spieler und Trainer hatten sichtlich Spaß am für sie ungewohnten Freitagabend. Der Deizisauer Alasane Braun bekam das Grinsen nach dem Schlusspfiff kaum aus dem Gesicht – was allerdings mindestens so sehr am 4:1 (0:0)-Sieg lag. Er sprach von einer „super Atmosphäre bei Flutlicht“ und „viel Arbeit in den nächsten Wochen“. Der Köngener Trainer Daniel Rieker befand: „Freitagabend ist eigentlich immer geiler, dennoch ist der Spielverlauf für uns natürlich bitter.“
Traditionalisten ist die Zerstückelung der Spieltage in der Bundesliga ein Dorn im Auge. Montagabend, Freitagabend. Am Sonntag und Samstag werden die Anstoßzeiten über den ganzen Tag verteilt, um mehr Werbung senden zu können. So muss es im Amateurfußball nicht kommen – aber warum nicht öfter mal am Freitagabend spielen? Die Köngener jedenfalls haben als Ausrichter bewiesen, was man alles bewegen kann.
Das Spiel war allerdings nicht nach dem Geschmack des Gastgebers und bisherigen Tabellenführers: Unter den Klängen der Hells Bells von AC/DC kommen die Mannschaften auf den perfekt präparierten Rasen. Von Beginn an herrscht hohe Intensität. Die erste dicke Chance haben die Deizisauer in der 8. Minute, doch der Schuss von Kevin Siekerman wird vom Köngener Keeper Tom Hohlfeld an den Pfosten gelenkt. Im direkten Gegenzug wird Dennis Essert auf der linken Seite stark in Szene gesetzt und kommt frei vor Dennis Eiberle zum Abschluss. Eiberle bleibt lange stehen und pariert herausragend. Ein Tor wird den Köngenern in Durchgang eins nach Abseits aberkannt – eine Szene, die bei den Zuschauern für reichlich Gesprächsstoff sorgt. Nach dem Seitenwechsel sind die Deizisauer wie ausgewechselt. Angeführt vom spielfreudigen Braun kommen die Gäste zu immer besseren Chancen. Nach einem Eckball in der 64. Minute kann die Köngener Hintermannschaft zunächst klären, ehe Simon Ruoff an den Ball kommt und diesen wuchtig in die Tormitte hämmerte. 1:0 für Deizisau.
In der 78. Minute wird der Köngener Julius Löfflath im Strafraum angeschossen, der Ball landete im eigenen Tor – wieder war Braun involviert. In der 82. Minute läuft einmal mehr Braun allein auf das Tor zu und legt zum mitgeeilten Daniel Riela quer – der aus stark abseitsverdächtiger Position zum 3:0 für Deizisau trifft. Wieder gibt es Diskussionen auf der Tribüne. Es ist die Entscheidung – aber noch nicht das letzte Tor: Siekerman verwandelt in der 84. Minute einen von Braun herausgeholten Elfmeter und der Köngener Michael Schweizer verkürzt in der 90. Minute zum 1:4-Endstand.
