Foto: dpa - dpa

Beim Staffeltag schaffen die Vereine die Poolung der Schiedsrichter-Kosten ab

DeizisauEin bisschen war ihm der Abschiedsschmerz schon anzumerken, obwohl er auch in Zukunft bei den Staffeltagen der Fußball-Bezirksliga dabei sein wird. Rainer Veit hat sich von den Vereinen der „Beletage des Bezirks“ als Staffelleiter verabschiedet. Nach vier Jahren an der Spitze dieser Liga und 19 Jahren insgesamt als Staffelleiter konzentriert er sich ganz auf seine neue Aufgabe als Vorsitzender des Bezirks Neckar/Fils. „Wegen der Vereinbarkeit der Ämter kann ich nicht weitermachen, und es würde auch zeitlich nicht klappen“, sagte er und übergab den Staffel-Stab wenig später an Günther Friess.

Veit war sichtlich froh, in dem langjährigen Abteilungsleiter des TSV Weilheim einen geeigneten Nachfolger gefunden zu haben. Denn die Bezirksliga, die er als „pflegeleicht“ bezeichnete, liegt ihm am Herzen. „Wir hatten in Weilheim viele Mannschaften, die es zu koordinieren galt, die Aufgabe ist mit der des Staffelleiters vergleichbar“, erklärte Friess nach der Sitzung gut gelaunt. Seit zwei Jahren ist der 62-Jährige in Altersteilzeit – „ich hab’ genug Zeit dafür“. Friess wurde ebenso einstimmig gewählt, wie Veit zuvor entlastet worden war.

Wie seit einigen Jahren üblich, mussten die Vereinsvertreter auch beim Staffeltag in Deizisau keine langen Berichte anhören, denn sie hatten sie zuvor schon schriftlich erhalten. So wurde auch einer der wenigen Kritikpunkte am Verhalten der Clubs, das nicht immer reibungslos funktionierende Abstellen von Ordnern während er Spiele, nicht noch einmal mündlich wiederholt.

Pooling wird abgeschafft

Einige Änderungen wurden jedoch verkündet beziehungsweise beschlossen. Veit wollte nicht abtreten, ohne das Thema Poolung der Schiedsrichterkosten zu thematisieren. Von Karl Stradinger, seinem Vorgänger an der Beziksspitze, vorangetrieben, war diese Veit stets ein Dorn im Auge. Zwar sorgt die Vorgehensweise, dass alle Vereine zu Beginn der Saison die gleiche Summe (930 Euro) überweisen und aus diesem Topf – oder Pool – die Schiedsrichter bezahlt werden, für etwas mehr Gerechtigkeit. Aber der Aufwand ist enorm. Und zudem führte das Pooling dazu, dass der Schiedsrichter-Austausch mit den Nachbarbezirken zum Erliegen kam. Ein Umstand, der gerade dem Esslinger Schiedsrichter-Chef und neuen Bezirks-Schiedrichterobmann Hardy Wolf Kopfschmerzen bereitete. Die Einteilung war schwierig und allzu oft gab es Beschwerden, dass Unparteiische in der Nähe ihres Heimatortes oder mehrfach bei den gleichen Vereinen eingesetzt wurde.

Die Vereinsvertreter jedenfalls mussten nicht lange überzeugt werden: Sie schafften das Pooling einstimmig (bei drei Enthaltungen) ab. In Zukunft werden die Schiedsrichter ihre Kosten wieder direkt mit dem Heimverein abrechnen. Zuletzt wurde das Pooling im Bezirk nur noch in der Bezirksliga und der Kreisliga A durchgeführt – der Staffeltag der Kreisliga A findet am 17. Juli statt und die Wahrscheinlichkeit ist groß, dass die Regelung auch da gekippt wird.

Eine weitere Änderung, auf die die Vereine jedoch keinen Einfluss hatten: Ab der kommenden Saison greift der verschärfte Abstieg sofort. Das bedeutet, dass die Bezirksliga zum letzten Mal mit 17 Teams und damit abweichend von der der Sollzahl von 16 Mannschaften spielen wird. Die Zahl der Absteiger hängt nun direkt von den Teams ab, die aus der Landesliga absteigen.

Trotz dieser größeren Unsicherheit ist die Vorfreude der Bezirkskicker auf den Saisonstart groß. Los geht es am 19. August unter anderem mit dem Absteigerduell TSV Köngen gegen 1. FC Frickenhausen und dem Derby zwischen dem TSV Deizisau und dem FV Neuhausen mit seinem neuen Trainer Erol Türkoglu (zuletzt TSV Dettingen/Erms). Es ist sehr gut möglich, dass Rainer Veit auf einem der Plätze gesehen wird. Das Saisonfinale ist am 8. Juni 2019.