Die Plochinger jubeln über die hart erkämpfte Meisterschaft. Foto: Rudel - Rudel

Der FVP steigt dank des Sieges beim TSV Wendlingen auf

WendlingenNach zwei Spielzeiten ist der FV Plochingen zurück in der Bezirksliga. Am letzten Spieltag sicherten sich die Plochinger dank des 5:2 (3:1)-Sieges beim TSV Wendlingen die Meisterschaft in der Kreisliga A und feierten die Rückkehr ausgelassen: „Hello again“ zierte das gelbe Aufstiegs-T-Shirt und gefeiert wurde bis in die frühen Morgenstunden.

„Wichtig war, dass wir den Druck von der Mannschaft nehmen und uns auf unsere Aufgabe konzentrieren. Ich denke, wir sind der verdiente Meister“, betonte Co-Trainer Christoph Templin, der die große Leidenschaft lobte, mit der die Plochinger die gesamte Saison über aufgetreten sind. Es war ein hart umkämpfter Titel. 77 Punkte waren nötig, um den ersten Platz gegen den Zweiten TSV Harthausen (75) zu behaupten. „Es war ein harter Zweikampf und das nötige Quäntchen Glück gehört eben auch dazu“, sagte Spielleiter Darko Cvijanovic, der betonte, dass der FVP den Harthausenern nun die Daumen in der Aufstiegsrelegation drücken werde. Nur sieben Zähler gaben die Plochinger ab und hatten mit 109 Toren nicht nur den besten Angriff der Liga, sondern auch die Defensive um Routinier Michael Bösler wusste zu überzeugen. Lediglich 37 Gegentore ließ Plochingens Hintermannschaft zu. Gegen die Wendlinger strauchelte die Defensive allerdings bei den Gegentoren: Die Abstände waren zu groß als Darius Richter zum 1:2 verkürzte (29.) und Manuel Schubert zum 2:3 einschob (54.). Nach vorne traten die Plochinger gewohnt stark auf und gingen bereits in der zehnten Minute durch Patrick Warth in Führung. Der Top-Torjäger tänzelte Wendlingens Abwehr aus und ließ den Ball mit einem strammen Linksschuss im Netz zappeln. Nur sieben Minuten später war es Youngster Steven Schötz, der auf 2:0 per Abstauber erhöhte. Die Antwort auf den ersten Gegentreffer gaben die Plochinger mit dem Tor zum 3:1 noch vor der Pause: Schötz setzte sich auf der Außenbahn durch und spielte Lukas Werner frei (40.). Wiederum Schötz erhöhte auf 4:2 (56.). Nach einer Unsicherheit von Wendlingens Schlussmann Sven Reimann staubte Markus Penzkofer zum 5:2 ab (57.) und brachte die Plochinger endgültig auf die Siegerstraße. „Das war ein Spiegelbild unserer gesamten Saison. Wir machen einfach zu viele Fehler. Plochingen hat vor allem nach vorne eine enorme Qualität“, sagte TSV-Coach Patrick Maier.

Dass die Plochinger sportlich nicht nur ein Spiel, sondern auch gegen die SG Eintracht Sirnau verloren hatten, sollte kein Thema mehr sein. Am grünen Tisch wurde die Partie dem FVP wegen eines Wechselfehlers zugesprochen und Staffelleiter Michael Lenz fand klare Worte: „Wer am Ende der Saison Erster ist, ist zu Recht Meister.“ Bösler nahm den Meister-Wimpel entgegen. Beim Kapitän kam zur Freude auch Wehmut hinzu – er wird künftig kürzer treten und in der zweiten Mannschaft spielen. „Wir haben so viele gute junge Spieler“, betonte der 35-Jährige.

Plochingens Meister-Angriff war vor allem durch die Treffer von Patrick Warth (24) und Markus Penzkofer (22) geprägt.

Schon zu Beginn der Saison war klar, dass der FVP die Qualität hat, vorne mitzuspielen. Auch in der Bezirksliga vertrauen die Verantwortlichen nun den vielen Eigengewächsen, die sich mit Trainer Fabio Morisco, der zu Saisonbeginn verpflichtet worden war und bereits Anfang des Jahres um eine weitere Saison verlängert hatte, weiter stabilisiert haben. Nun soll der nächste Schritt folgen. Anders als vor zwei Jahren will das Team den direkten Wiederabstieg verhindern und sich stattdessen in der Bezirksliga etablieren. „Wir glauben an uns und wollen uns so schnell wie möglich im Mittelfeld festsetzen“, betonte der Coach. Ergänzt wird das Team durch die Zugänge Yves Klein (Auslandsaufenthalt) und Torhüter André Wolfgram (VFB Reichenbach).

Dass Morisco beim entscheidenden Spiel fehlte, war sicher nicht glücklich. „Da blutet mein Fußballerherz“, sagte er, betonte aber auch: „Meine Familie nimmt das ganze Jahr Rücksicht und hat es nun verdient, dass wir in den Pfingstferien in den Urlaub gehen.“ Zwei von Moriscos Kindern sind schulpflichtig.

Die Mannschaft und das Team dahinter sind bereit für die Bezirksliga, die Trikots allerdings noch nicht: Die weißen Nummern auf gelb waren bei strahlendem Sonnenschein nur schwer zu erkennen – da sollte die schwarze Schrift der Meister-T-Shirt als Vorbild dienen.