Köngens Kapitän Rafael Horeth Foto: Archivfoto: Rudel - Archivfoto: Rudel

Die Chance auf den Klassenverbleib scheint eine „mission impossible“ – eine unmögliche Mission. Doch die Köngener wollen die Flinte nicht ins Korn werfen und die geringe Chance nutzen.

KöngenEs sieht düster aus für den Fußball-Landesligisten TSV Köngen. Nach der schlechtesten Vorrunde der vergangenen Jahre ist die Mannschaft mit acht Punkten Rückstand auf den Relegationsplatz Tabellenletzter. Und zum Rückrundenstart kommt am Sonntag (15 Uhr) Tabellenführer 1. FC Heiningen in die Fuchsgrube. Die Chance auf den Klassenverbleib scheint gering und eine „mission impossible“ – eine unmögliche Mission. Doch die Köngener wollen die Flinte nicht ins Korn werfen und die geringe Chance nutzen. Auch mit ungewöhnlichen Maßnahmen.

Der Sportliche Leiter Joachim Dienelt hat im Umkreis der Fuchsgrube „verboten, das Wort Abstieg auszusprechen“. Trotz des Ernstes der Lage soll die Mannschaft nicht verkrampfen und laut Dienelt mit „Moral, Kampfgeist und Leidenschaft“ das rettende Ufer erreichen. Der Sportliche Leiter nennt dabei ein Vorbild aus der Bundesliga: den 1. FC Köln. Die Geißbock-Elf schien schon als sicherer Absteiger festzustehen und hat mit einer Erfolgsserie wieder den Anschluss nach oben hergestellt. So soll es in Köngen auch laufen. Wenn es denn so einfach wäre.

Fehler werden eingeräumt

Dabei spekulieren die im Abstiegskampf erprobten Köngener auch darauf, dass unter Umständen der 13. Tabellenplatz mit derzeit fünf Punkten Abstand für die Relegation reichen könnte – wenn nämlich keine Mannschaft aus der Verbandsliga in die Staffel 2 der Landesliga absteigt. Und danach sieht es derzeit aus.

Die Köngener waren mit großen Ambitionen, einem riesigen Kader und einem neuen Trainer in die Saison gestartet und wollten mit dem Abstieg nichts zu tun haben. Doch bereits nach fünf Spielen war es vorbei mit der Herrlichkeit. Coach Alexander Thomas wurde entlassen, Stephan Hartenstein übernahm – und es war nur noch Abstiegskampf angesagt. Dienelt räumt ein, dass auch die sportliche Leitung Fehler gemacht hat. Beispielsweise war der Kader zu aufgebläht, was schnell für Unruhe und Unzufriedenheit bei denjenigen sorgte, die auf dem Platz nicht zum Zuge kamen. Mittlerweile haben die Köngener abgespeckt. Einige Spieler haben den Verein schon während der Hinrunde verlassen, im Winter sind drei weitere gegangen.

Hartenstein hat in der Vorbereitung das Hauptaugenmerk darauf gelegt, die Fehler der Vorrunde auszumerzen. „Wir haben phasenweise sehr gut gespielt, aber nicht über die 90 Minuten die notwendige Konstanz gehabt“, sagt der Trainer, der laut Dienelt über die Saison hinaus in Köngen bleiben wird. Egal, in welcher Liga die Mannschaft spielt.

Der Coach legte viel Wert auf die körperliche Fitness. Darüber hinaus soll die Torquote verbessert werden. Dazu ist es notwendig, mehr Chancen herauszuspielen. Gleichwohl gilt es, die vielen individuellen Fehler zu vermeiden, die zahlreiche Punkte gekostet haben. Insgesamt zieht Hartenstein ein positives Fazit der Vorbereitung: „Die Stimmung ist gut, alle ziehen an einem Strang.“

Jetzt gilt es, möglichst viele Punkte zu sammeln. „Wir werden mutig und offensiv auftreten“, kündigt Hartenstein an. Mit anderen Worten: Der TSV Köngen tritt die Flucht nach vorne an und will damit das scheinbar Unmögliche noch schaffen.

Ob es am Sonntag gegen Heiningen wenigstens zu einem Punkt reicht, bleibt dahingestellt. Zumal die Köngener auf Manuel Horeth (Knieverletzung) und Niko Waxmann verzichten müssen . Waxmann steht in dieser Saison nicht mehr zur Verfügung. Er geht aus beruflichen Gründen nach Frankreich. Dafür dürfte Rafael Horeth gegen Heiningen nach seiner überstandenen Leistenoperation zum Einsatz kommen.

Das Unternehmen Klassenverbleib beginnt. „Es wird sehr schwer“, sagt Dienelt. Aber nicht unmöglich.