Quelle: Unbekannt

Von Hannes Kern

Der FC Esslingen steigt in den Erwachsenen-Fußball ein. Das kommt in der Stadt, deren Fußball in neun Vereine zersplittert ist und der ein Bild des Jammers abgibt, einer kleinen Revolution gleich. Ziel ist es, eine Mannschaft zu formen, die mittelfristig in einer höherklassigen Liga spielen kann. Im besten Falle Oberliga oder höher. Es ist ein ehrgeiziges Unterfangen und es wird mühselig werden, aber es ist der einzig denkbare Weg, den Esslinger Fußball wiederzubeleben. Alle bisherigen Versuche der Clubs, es alleine nach oben zu schaffen, sind kläglich gescheitert.

Nicht nur der sportliche Misserfolg prägt die fußballerische Stadtlandschaft. Die Vereine haben große Probleme, ehrenamtliche Helfer zu finden, die den Betrieb am Laufen halten. Bestes Beispiel: Kein Esslinger Verein ist in der Lage, den EZ-Pokal auszurichten.

Die Not ist groß. Bei den neun Gründungsmitgliedern des FCE hat sich offenbar die Erkenntnis durchgesetzt, dass es so im Aktivenbereich nicht weitergehen kann. Die Esslinger Clubs können ihren Nachwuchsfußballern keine Perspektive bieten. Die Besten sind weg, gehen zu den Kickers oder zum VfB. Das wird auch künftig so sein. Wenn es in Esslingen aber gelingt, mittelfristig eine Mannschaft aufzubauen, die zwischen Landesliga und Regionalliga spielt, könnten Talente in der Stadt gehalten werden. Wovon letztlich wieder jeder der Trägervereine profitieren kann.

Der erste Schritt ist getan, weitere müssen folgen. Vor allem muss das Bewusstsein in der Stadt einschließlich Meinungsträger und Sponsoren geschärft werden, dass der Fußball nur gemeinsam nach vorne gebracht werden kann. Wenn die Finanzierung gelingt, ein geeigneter Trainer und eine starke Mannschaft gefunden werden, steigt das FCE-Team in einem Jahr in der Kreisliga B in den Spielbetrieb ein - ganz unten. Aber da befindet sich der Esslinger Fußball jetzt auch.