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Köngen - Beim TSV Köngen sollen die Zeiten des Zitterns endgültig vorbei sein. Nachdem der Fußball-Landesligist am Ende der Saison 2015/2016 dem Abstieg nur knapp entgangen ist und in der abgelaufenen Runde 2016/2017 den achtbaren Platz acht erreicht hat, wollen die Köngener mit dem neuen Trainer Alexander Thomas nichts mit dem Abstieg zu tun haben und eine „gute Rolle“ spielen, wie es der Sportliche Leiter Joachim Dienelt vor dem Saisonstart am Sonntag (15 Uhr) zu Hause gegen den TSV Weilimdorf ausdrückt.

Von Hannes Kern

Dienelt, der aufgrund der Erfahrungen der vergangenen Jahre und der nahezu immer vorhandenen Abstiegsgefahr immer mahnend den Zeigefinger gehoben und vor Nachlässigkeit und Leichtsinn gewarnt hatte, geht mit einem gehörigen Schuss Optimismus in die neue Spielzeit. „Wir sind in der Breite stärker geworden“, ist der Sportliche Leiter überzeugt und lehnt sich für seine Verhältnisse mit folgendem Satz weit aus dem Fenster: „Wenn es bei uns gut läuft, müssen sich die Gegner warm anziehen.“

Mit Überheblichkeit hat dies nichts zu tun. Dienelts Einschätzung basiert auf der Erkenntnis, dass sich die Mannschaft unter dem im Juni ausgeschiedenen Trainer Mario Sinko überaus positiv entwickelt hat. Außerdem haben die Köngener zahlreiche neue Spieler geholt, die auch nach Thomas’ Auffassung die „Qualität des Kaders erhöht“ haben.

Der neue Mann auf der Trainerbank hat zwar noch nie in der Landesliga gearbeitet, bringt jedoch jede Menge Reputationen mit in die Köngener Fuchsgrube. Der 38-jährige Lehrer an der Johann-Friedrich-von-Cotta-Schule - eine Eliteschule des Sports in Stuttgart - hat vor kurzem die A-Lizenz erworben. Davor war er als Co-Trainer der U 16 und U 17 der Stuttgart Kickers und seit 2012 in der Fußballschule des VfB Stuttgart tätig. Dort hat er unter anderem den heutigen Leverkusener Torwart Bernd Leno begleitet.

Thomas kann auf der von Sinko geleisteten Vorarbeit aufbauen, will sich aber nicht an seinem Vorgänger messen lassen. „Ich gehe unvoreingenommen an die Aufgabe heran. Ich stehe überhaupt nicht unter Druck und habe vor nichts Angst“, sagt der Lehrer. Für ihn ist der TSV Köngen gleichermaßen Chance und Herausforderung.

Seine primäre Aufgabe ist es, die 13 neuen Spieler - demgegenüber stehen acht Abgänge - zu integrieren und eine schlagkräftige Mannschaft aufzubauen. Keine leichte Aufgabe, aber jetzt müsse sich im internen Konkurrenzkampf „die Spreu vom Weizen trennen“. Die Mannschaft muss sich also erst finden „und wir müssen über den „Teamgeist Punkte sammeln“. Grundsätzlich hat Thomas einen positiven Eindruck und glaubt genügend Potenzial vorzufinden, „um eine Stufe höher zu gehen“.

Weil der Integrationsprozess eine gewisse Zeit in Anspruch nehmen wird, bleibt Thomas mit seinen tabellarischen Erwartungen bescheiden. „Wir wollen nichts mit dem Abstieg zu tun haben, möglichst schnell 40 Punkte holen und danach schauen, was noch möglich ist“, umschreibt er seine Ziele.

Unter den vielen Neuzugängen findet sich auch der ehemalig Köngener Torwart Felix Lache wieder, der vom 1. FC Heiningen zurückkehrt, und Matteo Stefania aus der A-Jugend des 1. FC Heidenheim.

Bei der Kaderplanung hat der stellvertretende Sportliche Leiter Sven Ertinger eine entscheidende Rolle gespielt. „Er hat die meisten Gespräche geführt, ist gut vernetzt und hat fantastische Arbeit geleistet“ lobt Dienelt.

Die Voraussetzungen für eine erfolgreiche Saison sind gegeben, jetzt liegt es am kickenden Personal, dies in Punkte umzusetzen.

Zu- und Abgänge

Zugänge: Patrik Demali, Marvin Heth (beide TSV Weilheim), Kubiley Günes (FV 09 Nürtingen), Sven Hornung (FV Plochingen), Jannis Kronmüller (TURA Untertürkheim), Felix Lache (1. FC Heiningen), Valerian Lekaj (VfL Kirchheim), Benjamin Schmitz (TV Reichbach), Sebastian Veit (TSV Raiswangen), Moubaroukou Yacoubou (TSV Schwaikheim), Matteo Stefania (1. FC Heidenheim), Nico Maag, Diminic Signus (beide TSV Köngen II).

Abgänge: Migel Horeth, Nico Kurz, Salvatore Trombetta (alle TV Unterboihingen), Pascal Hermann (VfL Kirchheim), Marko Sakic (Ziel unbekannt), Jeremiah Geywitz (Karriereende), Andreas Bouroutzis (Odyssia Esslingen), Tobias Lamberi (Ziel unbekannt.