Angelo Caggiano (rechts) und die TSG Esslingen sind mit dem Punktgewinn beim VfB Oberesslingen/Zell (hier Ibrahima Sane) sehr zufrieden – auch wenn den Gästen am Ende ein umstrittenes Tor abgepfiffen wurde. Foto: Rudel - Rudel

In der Kreisliga A freut sich die TSG Esslingen über einen Punkt beim VfB Oberesslingen/Zell.

EsslingenUnterschiedlicher könnte die Momentaufnahme der Fußball-Bezirksliga für die lokalen Mannschaften kaum sein: Während der TSV Deizisau und der TV Nellingen mit zwei Siegen einen Traumstart hinlegten, erkämpfte sich der TSV Köngen seine ersten drei Zähler. Druck baut sich allerdings schon beim TSV RSK Esslingen auf, der weiterhin punktlos ist und nun zwei Kracher vor der Brust hat.

Bezirksliga

Damit hätten vor dem Spieltag wohl nur die Wenigsten gerechnet: Landesligaabsteiger TSV Köngen spielte nach der Auftaktniederlage befreit auf und siegte auswärts beim Überflieger-Team vom ersten Spieltag, dem VfL Kirchheim , deutlich mit 3:1. „Wir haben bei der Niederlage gegen Frickenhausen bereits viel aufgeschnappt und gelernt, was wir diesmal gleich umsetzen konnten“, freut sich Köngens Trainer Daniel Rieker, der diesbezüglich auf einige Stunden Videoanalyse zurückgriff. Ein Lob vergab Rieker vor allem seinem Mittelfeld: „Da spielen mit dem jungen Nico Hummel und dem erfahrenen Julien Rieker zwei, die unterschiedlicher nicht sein könnten. Aber genau das macht sie gemeinsam so stark – und sie lernen voneinander.“ Aufseiten des früheren Regionalligisten und DFB-Pokal-Teilnehmers betrachtet Trainer Michel Forzano die verpatzte Heimpremiere an der Jesinger Allee nüchtern: „Das war eine schlechte Leistung, aber deshalb machen wir jetzt kein Theater. Wir müssen einfach nur gezielt unsere Fehler ansprechen und es zukünftig besser machen.“ Besonders brisant: Doppeltorschütze Michael Rüttinger wechselte erst im Juni nach langem Hin und Her und einem unrühmlichem Ende von Kirchheim nach Köngen. VfL-Abteilungsleiter Oliver Klingler gab seinem Frust damals freien Lauf: „Michael wollte zwar nach Köngen, allerdings nur in der Landesliga. Irgendwann war uns die Ungewissheit angesichts des Köngeners Relegationsspiels zu blöd und wir haben ihm einen Wechsel nahegelegt, da wir nicht mehr mit ihm planten.“ Der gelernte Innenverteidiger bekannte sich anschließend trotz Abstieg zum TSV und zahlte dies nun in seiner neuen Rolle als Mittelstürmer eindrucksvoll zurück – und das ausgerechnet gegen seinen Ex-Klub.

Das Punktekonto des TSV RSK Esslingen bleibt dagegen auch nach dem zweiten Spieltag leer. Beim TSV Neckartailfingen setzte es für die RSK-Kicker eine knappe 1:2-Niederlage. „Wir waren zwar agiler, aber nicht effizienter“, ärgert sich Esslingens Spielleiter Thomas Schuler. Nun droht ein beunruhigendes Szenario: Kommendes Wochenende hat der TSV RSK in der Liga spielfrei, anschließend warten zwei Kracher-Duelle gegen Donzdorf und Deizisau. „Im schlimmsten Fall stehen wir dann nach vier Spielen ohne Punkt da. Das zeigt, dass man in der Bezirksliga jedes einzelne Spiel konstant spielen muss und sich keine Ausrutscher leisten darf – egal wie der Gegner heißt“, sagt Schuler.

Für Furore sorgt derweil ligaintern der 1.FC Donzdorf . Nach dem 5:0 zum Auftakt über die SF Dettingen musste an diesem Wochenende mit dem 1.FC Rechberghausen der zweite Aufsteiger dran glauben (8:0). Sollte der ehemalige Verbandsligist diese Leistungen in den nächsten Wochen konservieren können, gilt er als heißer Anwärter für das Aufstiegsrennen. Direkt dahinter folgt der TSV Deizisau , der bei den Dettingern an diesem Spieltag ebenfalls souverän mit 4:0 siegte. „Wir haben unsere Tore genau zum richtigen Zeitpunkt gemacht. Das war alles in allem ein sehr souveräner Auftritt“, lobt Deizisaus Spielleiter Thomas Stiehl. Durch den lupenreinen Saisonauftakt erarbeitet sich der TSV bereits früh in der Spielzeit eine vielversprechende Basis für das Aufstiegsrennen. Gerade das war im vergangenen Jahr das Manko, als die Deizisauer in den ersten Wochen viele Punkte verpassten und anschließend die fehlenden Zähler trotz der starken Rückrunde nicht mehr aufholen konnten.

Mit sechs Zählern gleichauf befindet sich der TV Nellingen . Der deutliche 5:0-Sieg beim Landesligaabsteiger FV 09 Nürtingen war gemäß Pressewart Peter Hirma vor allem der taktischen Stabilität geschuldet: „Alle Mannschaftsteile standen sehr kompakt. In der Hinsicht haben wir uns sehr positiv entwickelt.“ Trotzdem warnt Hirma vor einer wachsenden Erwartungshaltung, die durch den erfolgreichsten Saisonstart seit Jahren entstehen könnte. „Wir sollten das Ganze keineswegs überbewerten, auch wenn das natürlich sehr beruhigend ist. Immerhin nimmt uns diese Punkte niemand mehr.“ Randnotiz: Am Donnerstag treffen der TSV Deizisau und der TV Nellingen bereits im Bezirkspokal aufeinander. „Da sehen wir dann vermutlich besser, wo wir stehen“, prognostiziert Hirma.

Kreisliga A

Auftakt nach Maß für den FV Plochingen : Durch den deutlichen 6:1-Erfolg über den Aufsteiger TSV Deizisau II führt die Elf von Trainer Fabio Morisco nun die Tabelle an. Eine neue Rolle der Plochinger als potenzieller Aufstiegsfavorit sieht der 34-Jährige darin allerdings nicht: „Es wäre ja schön, als Favorit zu gelten, das würde ich sofort annehmen. Aber so weit sind wir noch nicht. Dazu müssen wir die Leistungen erst noch langfristig bestätigen.“ Dass die Plochinger im Spiel weitere hochkarätige Chancen für einen noch höheren Sieg liegen ließen, ärgerte Morisco im Anschluss an die Partie jedoch bei Weitem nicht so sehr, wie der Gegentreffer kurz vor dem Abpfiff: „Da sind wir etwas in Lethargie verfallen.“ Für den ehemaligen Oberliga-Kicker war es zudem die erste Rückkehr als Trainer zu seiner alten Wirkungsstätte in Deizisau, wo er bis 2012 selbst noch in der Landesliga aktiv war.

Am ersten Spieltag war der TSV Wendlingen noch nicht im Einsatz und hatte daher Zeit, die Konkurrenz noch eine Woche länger zu beobachten. Und die verlängerte Sommerpause der Lauterstädter schien Früchte zu tragen. Zumindest in der ersten Hälfte, denn da führten die Gastgeber gegen den TSV Wernau nach einer starken Leistung noch mit 1:0. „Dann sind wir aber wieder in den alten Trott verfallen. Diese blöde Angewohnheit wollten wir unbedingt abstellen“, ärgerte sich Wendlingens Abteilungsleiter Sascha Strähle. Ganze drei Gegentreffer brachte der Leistungseinbruch der Wendlinger in der zweiten Hälfte mit sich, sodass der 3:1-Auswärtssieg der Wernauer für Strähle „letztlich in Ordnung geht“.

Die TSG Esslingen entführte beim Aufstiegsaspiranten VfB Oberesslingen/Zell verdient einen Zähler (1:1). „Zwar wurde uns am Ende sogar noch ein umstrittenes Tor abgepfiffen, aber dennoch sind wir sehr zufrieden“, resümiert Patrick Schüler, Sportlicher Leiter der TSG.

Kreisliga B, Staffel 1

Moral bewiesen hat der TSV RSK Esslingen II bei seinem ersten Saisonspiel. Nach einem 0:2-Rückstand glichen die Gastgeber die Partie gegen den TSV Lichtenwald innerhalb von sieben Minuten noch aus. RSK-Spielleiter Thomas Schuler ist zufrieden: „Die Jungs haben den Kopf nicht hängen lassen und sich zurecht noch einen Zähler geholt.“

Kreisliga B, Staffel 2

„Wenn man in der letzten Minute das entscheidende Tor macht, ist das immer etwas glücklich, auch wenn man zuvor genügend Chancen hatte“, resümiert Mark Hempfing, stellvertretender Abteilungsleiter des TSVW Esslingen , nach dem 1:0-Erfolg über die TSG Esslingen II .