Für den Aufsteiger TSV Baltmannsweiler (rechts Fabian Müller) geht es in dieser Saison um den Klassenverbleib in der Kreisliga A. Foto: Rudel Quelle: Unbekannt

Von Max Carlo Pradler

Esslingen - Nach dem knapp verpassten Aufstieg in der vergangenen Saison peilt der TSV Wendlingen mit einem neuen Trainer erneut den ersehnten Sprung in die Fußball-Bezirksliga an. Aber auch die Absteiger FV Plochingen, TSV Denkendorf und VfB Oberesslingen/Zell haben den direkten Wiederaufstieg im Blick.

SV 1845 Esslingen: Nach einer sehr ordentlichen Leistung als Aufsteiger in der vergangenen Saison gestaltete sich bei der SV 1845 die Vorbereitung auf die neue Spielzeit etwas umständlich. „Wegen der teilweise langen Urlaubszeiten stand uns nie der komplette Kader zur Verfügung“, erklärt Abteilungsleiter Wolfgang Walter. Deshalb sind wohl auch die bisherigen Testspiel-Ergebnisse (6:4 gegen SKV Palästina Stuttgart und 1:3 gegen den TSV Scharnhausen) wenig aussagekräftig. Walters Zielsetzung für die Saison ist eindeutig: „Ich hoffe, dass wir nicht wieder so ein Verletzungspech haben wie vergangene Saison. Dann ist für uns auch ein einstelliger Tabellenplatz möglich, denn die Liga ist vermutlich qualitativ ausgeglichen wie noch nie zuvor.“

FV Plochingen: Hochzufrieden und erwartungsvoll zeigt sich Trainer Thomas Stumpp nach der Vorbereitung: „Die Wochen verliefen für uns richtig gut und jeder einzelne Spieler zog hervorragend mit. Und das, obwohl wir nach den ganzen Spielerwechseln noch ziemlich uneingespielt waren.“ Zwar muss der FVP mit Sven Hornung (zum TSV Köngen) und Michael Rüttinger (VfL Kirchheim) unter anderem zwei Leistungsträger ersetzen, doch mit insgesamt neun Neuzugängen sehen sich die Plochinger vorerst zumindest auch in der Breite für die lange Saison gewappnet. „Das sind einige neue Spieler, die wir nun schnell in das Gefüge integrieren müssen“, hofft Stumpp, der darüber hinaus zur neuen Saison eine bessere Balance in das Spiel seiner Mannschaft bekommen möchte.

TSV Köngen II: Ebenfalls sehr angetan bezüglich der Trainingsbeteiligung während der Vorbereitung ist Köngens Trainer Daniel Rieker: „An unseren Trainingstagen haben wir einen vollen Sportplatz, bei Videoanalyse eine volle Kabine - die Spieler sind immer voll dabei!“ In langen Sitzungen wird dabei per Videoaufnahmen und Taktiktafel unter anderem die Etablierung der Dreierkette angestrebt und auf ein schnelles Umschaltspiel nach vorne geachtet. Am Herzen liegt Rieker jedoch auch seine neue persönliche Bezeichnung für das Team: „Wir sind offiziell zwar die zweite Köngener Mannschaft, aber das ist meiner Meinung nach immer ein etwas blöder Begriff. Deswegen nenne ich meine Jungs nur noch die „Green Foxes“ („Grüne Füchse“) - das soll etwas Jugendliches, Mutiges versprühen und zudem einen fußballerischen Wiedererkennungseffekt darstellen.“

TSG Esslingen: Noch nicht ganz im Reinen mit der abgelaufenen Spielzeit ist TSG-Spielleiter Patrick Schuler: „Grundsätzlich sind wir mit dem fünften Rang zwar zufrieden, aber wer weiß, was noch alles möglich gewesen wäre, wenn wir in der Hinrunde schneller in die Spur gefunden hätten.“ Besonders erfreut ist Schuler hingegen über die Tatsache, dass während der Sommerpause alle Leistungsträger gehalten und der Kader zudem punktuell aufgewertet wurde. Zudem kommt mit Torjäger Andreas Wittich ein Langzeitverletzter zurück, der gemäß Schuler „deshalb ebenfalls als Neuzugang zu werten ist“. Im Hintergrund leiten seit Juni zudem Martin Seiler und Fabian Steinacher die Sponsoringabteilung der Fußballer vom Zollberg. „Davon erhoffen wir uns einiges,“ freut sich Schuler.

VfB Reichenbach: Zum ersten Mal seit einigen Jahren stellen die Reichenbacher in dieser Saison wieder eine A-Jugend. Dies soll unter anderem dazu beitragen, dass frühestens zur Rückrunde auch vielversprechende Talente mit in die erste Mannschaft eingebaut werden und der längst geplante Verjüngungsprozess stattfindet. Lothar Mahling, Vorsitzender des VfB-Freundeskreises, freut sich darüber: „Bei uns steht die Entwicklung der Infrastruktur momentan klar im Fokus. Dazu gehört natürlich überwiegend unser fußballerischer Nachwuchs, aber beispielsweise auch der anstehende Neubau der Kabinen.“ Der Aufstieg in die Bezirksliga ist daher laut Mahling auch nicht Pflicht in dieser Saison, „aber wir wollen auf jeden Fall oben dabei sein, und dann sehen wir ja, was sich noch so ermöglicht“.

TSV Wendlingen: Beinahe unglaubliche Monate hat der TSV Wendlingen hinter sich. Der direkte Wiederaufstieg in die Bezirksliga schien schon so gut wie sicher, doch dann führte eine nicht für möglich gehaltene Pechsträhne in den letzten sechs Saisonwochen doch noch zum Verpassen des Aufstiegs. Um den Aufstieg in der kommenden Spielzeit zu realisieren, feilt der neue Trainer Armin Sigler (gekommen von der U 19 der TSV Weilheim) in der Vorbereitung intensiv mit seinem Team an taktischen Feinheiten. Abteilungsleiter Sascha Strähle zeigt sich zufrieden, wenngleich ihm einige Verletzungen zu schaffen machen: „Einschließlich der Relegation war die Runde für uns sehr lang. Das merkt man noch immer, weil einige Spieler unter langwierigen Verletzungen der Vorsaison leiden.“ Verlassen hat die Wendlinger der langjährige Stammtorhüter Alexander Kurz, der seine fußballerische Laufbahn mit gerade einmal 29 Jahren beendete. „Er fehlt uns nicht nur zwischen den Pfosten, sondern natürlich auch menschlich als Führungsperson“, bedauert Strähle, der in dieser Saison ebenfalls nicht mehr selbst aktiv auf dem Platz stehen wird.

TSV Denkendorf: Als Absteiger aus der Bezirksliga gehört der TSV Denkendorf wohl für die meisten automatisch zum Kreis der Meisterschaftsfavoriten. Trainer Thorsten Schöllkopf, der in der Sommerpause aus der zweiten Mannschaft aufrückte und das Amt von Thomas Gentner (zum TSV Deizisau) übernahm, ist wegen des personellen Umbruchs jedoch zurückhaltend: „Uns ist wichtig, dass wir weiter zusammenwachsen und uns entwickeln. Wenn wir dann noch leidenschaftlich und mutig auftreten, können wir sicher eine gewichtige Rolle spielen.“

TV Nellingen II: Ein förderliches Trainingslager für den Teamgeist hat der TV Nellingen hinter sich, der vergangene Woche mit beiden aktiven Mannschaften ein langes Wochenende in Zimmern bei Rottweil verbrachte. In Anbetracht der zufriedenstellenden Vorsaison hofft Pressewart Peter Hirma auch dieses Mal wieder auf einen gesicherten Mittelfeldplatz: „Ich denke, nach oben müssen wir nicht schauen. Aber wenn wir einen Platz unter den ersten Acht ergattern und den Favoriten dabei hin und wieder ein Bein stellen, könnte man von einer erfolgreichen Saison sprechen.“ Spielleiter Udo Kressler freut sich hingegen vor allem über das schnelle Anpassen der jungen TVN-Mannschaft nach dem Aufstieg in die Kreisliga A: „Es war erstaunlich, wie schnell wir uns in der Liga etabliert haben.“

VfB Oberesslingen/Zell: Eine Saison zum Vergessen spielte im vergangenen Jahr der VfBO. Vom ersten bis zum letzten Spieltag dümpelten die Esslinger im Tabellenkeller der Bezirksliga umher. Die kommende Spielzeit soll wieder deutlich mehr Spaß machen, wie Abteilungsleiter Robert Töpfer sagt: „Unserer jungen Mannschaft wird weiter das Vertrauen geschenkt und wir hoffen, dass wir attraktiven Fußball spielen werden.“ Ebenso spricht sich Töpfer für ein sportlicheres Verhalten der Mannschaft aus: „Wir müssen etwas an unserem Fairplay arbeiten, denn das gehört schließlich auch dazu, dass man sich auf dem Sportplatz angemessen verhält.“

ASV Aichwald: Zuletzt immer mehr überregionalen Bekanntheitsgrad erlangte der ASV Aichwald. Grund dafür war ASV-Eigengewächs Domenico Tedesco, der im Sommer überraschend das Traineramt des Bundesligisten FC Schalke 04 übernahm. Aber auch selbst wollen die Aichwalder in dieser Saison wieder für Furore sorgen und an der Form von vor zwei Jahren anknüpfen, als sie lange am Bezirksliga-Aufstieg schnupperten. Die bisherigen Ergebnisse (unter anderem ein 3:3 gegen den Bezirksligisten TSV Berkheim) erscheinen dabei hoffnungsvoll für die Elf von Trainer Marwan Obeida.

SG Eintracht Sirnau: Mit 92 erzielten Toren und 70 Gegentreffern sorgte die SG Eintracht vergangene Saison beinahe wöchentlich für Spektakel auf dem Fußballplatz. Trainer Alwin Gschwendtner sieht dies allerdings mit einem lachenden und einem weinenden Auge: „Dass unsere Begegnungen so kurzweilig waren, hat sich bei den Zuschauerzahlen leider nicht bemerkbar gemacht. Dafür wissen wir, dass wir zwar offensiv sehr stark sind, defensiv aber noch zulegen müssen.“ Vor allem der Saisonstart wird gemäß Gschwendtner für den weiteren Verlauf der Runde ausschlaggebend sein.

GFV Odyssia Esslingen: Eine vielversprechende Vorbereitung spielte der Odyssia - zumindest was die Ergebnisse der Freundschaftsspiele vermuten lässt. Darunter fallen Siege wie das 4:1 gegen den SV Eintracht Stuttgart, das 3:1 gegen den SV Mettingen oder das 6:2 beim ebenfalls griechischen Klub Iraklis Waiblingen. Die Basis für die Frühform legten die Esslinger bereits Mitte Juli in einem intensiven Trainingslager auf der Schwäbischen Alb. Dimitrios Papadopoulos, der Sportliche Leiter der Esslinger, freut sich daher auf die kommende Saison: „Die Liga ist sehr stark und ausgeglichen. Wenn wir unsere Stärken konstant auf den Platz bringen, sehe ich uns im gesicherten Mittelfeld.“

TSV Baltmannsweiler: Als Aufsteiger gibt es für die Mannschaft um Trainer Stephan Bender einzig und allein ein Ziel - den Klassenverbleib. Dass dies ein schwieriges Unterfangen sein wird, zeigte im Juli bereits das Testspiel gegen den Ligakonkurrenten ASV Aichwald, das deutlich mit 0:5 verloren ging. Zuletzt zeigte die Formkurve des Schurwald-Teams, das wegen der Relegation auch nur eine kurze Pause hatte, allerdings wieder stark nach oben. Dies macht Hoffnung für das Auftaktspiel beim TSV Köngen II. Spielleiter Michael Meier gibt sich zurückhaltend: „Wir wollen die Liga halten und darüber hinaus einige A-Jugendliche an die erste Mannschaft heranführen.“

TSV Harthausen: Ähnlich ergeht es auch dem Meister der Kreisliga B 1 aus der vergangenen Spielzeit, dem TSV Harthausen. Doch angesichts dessen und nicht zuletzt auch wegen der durchaus positiven Vorbereitungsergebnisse dürfte das Selbstvertrauen der Mannschaft um Trainer Sascha Gavranovic groß genug sein, um einen Platz im Mittelfeld der Tabelle anzustreben. Ähnlich sieht dies auch Pressewart Thomas Staib: „Wir haben unseren Stammkader kaum verändert, weil wir davon überzeugt sind, dass wir uns auch so in der Kreisliga A etablieren können.“

TSV Wernau: Nachdem sich die Wernauer bei einem lokalen Vorbereitungsturnier mit drei Niederlagen in drei Spielen deutlich unter Wert verkauften, verbesserte sich ihre Form in den vergangenen Wochen pünktlich zum Rundenstart. Hierbei wurden zuletzt der SC Altbach (5:3), der FC Stuttgart-Cannstatt (5:0) sowie der ambitionierte A-Ligist AC Catania Kirchheim (4:0) geschlagen. Keine schlechte Perspektive also für den TSV, der sich im Gegensatz zur abgelaufenen Spielzeit nicht wieder im Niemandsland der Tabelle aufhalten möchte, wie sich Spielleiter Hans-Jürgen Tix erhofft: „Wir wollen von Anfang an einen gesicherten Mittelfeldplatz belegen und dann kann man, wenn man die Favoriten ab und zu ärgert, vielleicht auch mal nach oben schauen.“

TB Ruit: Nachdem der TBR nur knapp der Abstiegsrelegation entgangen ist, gilt der Fokus dem Klassenverbleib. Zwar haben die Ruiter mit Abgängen zu kämpfen, da mit Heiko Ullsperger, Marc Tauchen und Martin Blaschke gleich drei erfahrene Leistungsträger ihre Laufbahn beendet haben, doch Trainer Matthias Schober ist guter Dinge: „Der Umbruch mit der Integration unserer jungen Spieler soll trotzdem vorangetrieben werden. Nun gilt es, aus dem Kader eine Einheit zu bilden.“