Noch trägt Manuel Späth recht erfolgreich das Trikot des Bundesligisten TVB Stuttgart. Quelle: Unbekannt

Seit bekannt ist, dass Manuel Späths Vertrag beim Bundesligisten TVB Stuttgart nicht verlängert wird, intensivieren die Clubs der Region ihr Bemühen um den 34-Jährigen.

EsslingenManuel Späth muss lachen. Und gibt auf die direkte Frage eine direkte Antwort. „Man braucht ja nicht drumherum zu reden: Der TV Plochingen war tatsächlich einer der ersten Vereine, der sich gemeldet hat und zum TSV Neuhausen habe ich ohnehin einen engen Kontakt.“ Seit bekannt ist, dass der Vertrag des aus Ostfildern stammenden und in Esslingen wohnenden Handballprofis beim Bundesligisten TVB Stuttgart am Ende der Saison nicht verlängert wird, intensivieren die Clubs (nicht nur) der Region ihr Bemühen um den 34-jährigen Kreisläufer und Abwehrspezialisten.

Der will sich bis Ende Februar Zeit nehmen, um sich zu entscheiden. Zwei grundsätzliche Ideen hat Späth. „Sollte sich im professionellen Bereich eine Option ergeben, muss alles passen“, sagt er. Einen Wechsel etwa nach Frankreich oder Portugal kann er sich vorstellen. Ein, zwei Jahre Erfahrungen im Ausland sammeln, den Horizont erweitern und dann die berufliche Zukunft in der Heimat vorantreiben – das könnte eine gute Sache sein. Und würde auch noch zu seinen Lebensumständen passen. Ende Januar erwartet Familie Späth das zweite Kind.

Die andere Möglichkeit: Späth steigt bereits im kommenden Sommer in das „normale“ Berufsleben ein. Sein Studium im Bereich internationales Management hat er abgeschlossen und er schnuppert schon länger beim TVB-Sponsor Kärcher in verschiedene Bereiche hinein. Diese Variante würde bedeuten, dass sich Späth räumlich nicht verändern müsste und unterklassiger Handball spielen möchte.

Ein Wechsel zu einem Zweitligisten wie die SG BBM Bietigheim – und wie von seinem Kumpel Michael Kraus vorgemacht – kommt dabei nicht infrage. „In der 2. Bundesliga ist der Zeitaufwand kaum geringer als in der Bundesliga, das ist für die Umstellung auf das Berufsleben nicht ideal“, erklärt Späth. Auf das Berufsleben außerhalb des Sports – denn seit fast 14 Jahren lebt Späth vom Handballspielen. Gerade hat er sein 900. Bundesligator erzielt.

Neue Auflage der „Späthlese“

Bei der EM im Januar wird Späth ganz genau hinschauen. Weil er für die Eßlinger Zeitung wieder seine beliebte Kolumne „Späthlese“ schreiben wird. Und weil das Turnier indirekt bei seiner Zukunftsplanung helfen könnte: „Da kommt das Wechselkarussell immer mächtig in Schwung.“

Mit dem bevorstehenden Abschied nach drei Jahren vom TVB hat sich der Esslinger mittlerweile abgefunden. Jedenfalls zeigt er sehr gute Leistungen, seit die Nachricht raus ist. Die Stuttgarter merken also, was ihnen in Zukunft fehlen wird. „Ich denke schon, dass ich der Mannschaft noch ein bis zwei Jahre hätte helfen können“, sagt er. „Aber wenn sie beim TVB den Umbruch machen wollen . . .“

Eines ist jedoch klar: Späths Zukunft wird sich nicht beim EZ-Pokal entscheiden – so wie damals im Jahr 2004, als der allererste Wechsel des damaligen A-Jugendspielers während der Winterpause vom TB Ruit nach Neuhausen in der Neckarsporthalle über die Bühne ging. Zum einen ist der Zeitpunkt diesmal zu früh, zum anderen ist Späth Anfang Januar mit der Familie zum Kräftetanken im Zillertal.

„Wenn ich meine Profikarriere beende, bin ich aber fast zwangsläufig im kommenden Jahr beim EZ-Pokal dabei“, sagt Späth und es scheint kein unangenehmer Gedanke zu sein. Für die Plochinger spräche dann, dass er zu den Trainern Michael und Marc Schwöbel eine enge Verbindung hat, für die Neuhausener, dass es sein Ex-Club ist und er sich als Schirmherr und mit einer Trainingseinheit pro Woche bereits in der Jugendarbeit der JANO Filder engagiert. Für beide spricht, dass die Plochinger gute Chancen auf den Klassenverbleib in der und die Neuhausener gute auf den Wiederaufstieg in die 3. Liga haben.

Wenn eine Entscheidung gefallen ist, für das Ausland, für Plochingen, für Neuhausen oder für eine ganz andere Perspektive – Manuel Späth wird auf die Frage danach nicht drumherum reden und eine direkte Antwort geben.