Marc Steinsberger gewinnt bei seiner zweiten Teilnahme den Hauptlauf. Quelle: Unbekannt

Esslingen - Erst vor zwei Wochen hat sich Marc Steinsberger (TV Zell) entschieden, beim EZ-Lauf mitzumachen. Der Hohenheimer Student und passionierte Leichtathlet studiert derzeit in den USA und ist erst seit Ende Mai wieder in Deutschland im Training. „Ich habe einen ganz schönen Trainingsrückstand“, klagt der 23-Jährige. Insofern war für ihn die Siegerzeit von 33:16 Minuten in Ordnung. Für den gebürtigen Esslinger war es nach mehrmaligen Teilnahmen bei den Schülerläufen der zweite Start bei den Aktiven. Seine Premiere beim Hauptlauf 2013 nahm allerdings ein unrühmliches Ende im DRK-Zelt.

Gratulation zum souveränen Sieg, haben Sie das so erwartet?

Steinsberger: Ehrlich gesagt war ich ziemlich überrascht. Das Überrunden der anderen Läufer war natürlich mühselig und es tut mir wirklich leid, wenn ich den einen oder anderen angerempelt habe. Aber das lässt sich bei so einer Strecke nicht vermeiden. Der Zweitplatzierte hat mich ganz schön auf Trab gehalten, aber ich habe mir diesmal meine Kräfte besser eingeteilt als 2013, wo ich letztlich im DRK-Zelt aufgewacht bin.

Was ist damals passiert?

Steinsberger: Ich habe die Strecke unterschätzt und bin damals nicht immer an die Wasserstationen herangekommen. Dann bin ich kollabiert und im DRK-Zelt wieder aufgewacht. Dieses Mal stand mein Papa an der Strecke und hat unser Team vom TV Zell mit Getränken versorgt.

Apropos Team, die fünf Läufer des TV Zell sind unter die ersten Neun gekommen.

Steinsberger: Wir wollten hier in unserer Heimatstadt Flagge zeigen. Dabei war am Morgen noch unklar, ob wir überhaupt ein Team stellen können, da uns ein Athlet kurzfristig abgesagt hat.

Und was war Plan B?

Steinsberger (grinst): Ich habe meinen Zwillingsbruder Timo aus dem Bett geschmissen. Es macht derzeit ein Praktikum in der Schweiz, war aber zum Glück dieses Wochenende auf Heimaturlaub und ist spontan mitgelaufen. Ich musste ihm sogar noch Socken und eine Hose ausleihen, damit er ordentlich aussieht...

Also alles richtig gemacht?

Steinsberger: Genau und es hat sich gelohnt: Es herrscht eine unvergleichliche Stimmung, überall stehen Leute, die man kennt, an der Strecke und feuern einen an. In seiner Heimatstadt zu gewinnen, ist ein tolles Erlebnis.

Das Interview führte Kerstin Dannath.