Hallo Herbst! Das heißt auch, das Haus fit zu machen für die kalten Tage und für die anstehende Heizsaison. Experten verraten, was zu tun ist.
Was kann man vor dem Beginn der Heizsaison tun, um im Herbst und Winter Energie zu sparen?
Das hängt natürlich von den jeweiligen Gegebenheiten ab - und davon, wie gut Ihre Heizung bislang eingestellt wurde. Wurde noch kein hydraulischer Abgleich an der Heizungsanlage vorgenommen, dann ist es keine schlechte Idee, diesen noch vor dem Start der Heizperiode in Auftrag zu geben.
Vereinfacht gesagt sorgt ein hydraulischer Abgleich dafür, dass genau diejenige Menge an Heizungswasser durch die Heizkörper fließt, die tatsächlich benötigt wird. Der Energieverbrauch lässt sich dadurch um bis zu 15 Prozent senken. Allerdings sind dafür Fachleute gefragt, und während der Arbeiten wird Ihre Heizung nicht regulär heizen können. „Sie muss zum Beispiel entleert werden, es müssen unter Umständen neue Ventile eingebaut werden. Das ist durchaus mit Zeitaufwand verbunden“, erklärt Martin Brandis, Energieexperte beim Verbraucherzentrale Bundesverband.
Entsprechend muss man auch mit Kosten rechnen. Brandis zufolge liegen die bei einem Einfamilienhaus meist im mittleren dreistelligen Bereich. Werde bei dieser Gelegenheit zusätzlich eine effizientere Umwälzpumpe eingebaut, was in vielen Anlagen erforderlich sei, könnte man auch bei einer Summe im vierstelligen Bereich landen. Allerdings können Sie unter Umständen für beide Maßnahmen Zuschüsse in Höhe von 15 Prozent der Kosten über die Bundesförderung für effiziente Gebäude (BEG) bekommen.
Brandis empfiehlt außerdem, einmal einen prüfenden Blick auf die Fenster zu werfen. „Da verziehen sich oft Beschläge, und dann kann es sinnvoll sein, die mal von einem Fachbetrieb nachjustieren zu lassen“, sagt der Experte. „Gegebenenfalls sollten gleichzeitig auch Dichtprofile erneuert werden, falls die kaputt sind.“
Gibt es auch Maßnahmen, die kurzfristig umzusetzen sind - wenn die Heizung schon läuft?
Ja. „Die Wichtigste ist wahrscheinlich, die Regelung der Heizung richtig einzustellen“, sagt Martin Brandis. Darüber wird gesteuert, welche Temperatur das Wasser hat, das durch das Heizungssystem zirkuliert. „Und bei den meisten Anlagen ist das Wasser, das in den Heizkörpern zirkuliert, zu heiß“, so der Energieexperte. Das kostet unnötig Energie und Geld. Welche Vorlauftemperatur Sie bei Ihrer Heizung wirklich brauchen, probieren Sie am besten aus. Denn das hängt laut Brandis etwa von der Größe der Heizkörper, der Gebäudedämmung und dem eigenen Wärmebedürfnis ab. Stellen Sie die Temperaturregelung einfach Stück für Stück ein wenig niedriger ein und prüfen Sie dann, ob es noch warm genug in den Räumen wird. „Irgendwann haben sie den Punkt erreicht, der grenzwertig ist, und dann haben sie im Grunde den Punkt erreicht, an dem die Regelung richtig eingestellt ist“, sagt Brandis.
Was kann man noch tun rund um die Heizung?
Wer am Abend gerne in ein warmes Zuhause zurückkommen möchte, kann mit programmierbaren Thermostaten arbeiten, die dafür sorgen, dass die Temperatur etwa ab 16 Uhr wieder erhöht wird. „Programmierbare Thermostate kann man ganz leicht montieren“, sagt Brandis.
Smarte Heizkörperthermostate lassen sich sogar per Handy steuern. Elf solche Geräte hat die Stiftung Warentest im vergangenen Jahr samt Apps getestet (Ausgabe 09/2023). Sechs Geräte bekamen dabei die Note „gut“, vier die Note „befriedigend“ und eines die Note „ausreichend“ - da es unter anderem beim Frostschutz versagte.
Von Jessica Kliem