Hoch hinaus geht es mit den Mongolen, die erstmals im Weltweihnachtscircus zu sehen sind. Foto: Veranstalter Quelle: Unbekannt

Von Iris Frey

Der Maestro des Zirkus, Henk van der Meijden, hat es geschafft: Das Jubiläumsprogramm des Weltweihnachtscircus toppt die vorherigen Gastspiele dieses besonderen Zirkusvergnügens, wie schon bei der Generalprobe zu sehen war. Musizierende russische Clowns bezauberten dabei von Anfang an dieses größte Programm aller Zeiten mit den weltbesten, preisgekrönten Artisten, zu dem der neue Moderator Björn Gehrmann im rot-schwarzen Livrée mit angenehmer Stimme das Publikum willkommen hieß. Stardompteur Martin Lacey Junior beeindruckte mit seiner größten gemischten Raubtiernummer der Welt. Mit Löwen kuscheln, sich sogar unter sie legen, ihnen ganz nah sein, das erlebt auch das Publikum hautnah. Bunte Ballons mit der Zahl 25 darauf erinnern ans Zirkusjubiläum. Tanz, Theater und Akrobatik, dieses Können verkörpert nicht nur die Gruppe Slapstick, auch das Duo Miracle mit seinem Pas de deux.

Dass der Zirkus auch viel versprechenden Nachwuchs hat, dafür steht die sechsjährige Marie Chanel, die zusammen mit der Gruppe Bingo und einem weißen Pony auftrat und wie eine kleine Zirkusprinzessin sich vollendet bewegt und bewegt wird. A propos Beweglichkeit: Diese stellte Alexander Batuev auf den Kopf: Nicht nur, dass er seinen Körper total verrenken kann, sondern dass er sich auch noch in einen kleinen Kasten verkriecht, ist schier unglaublich. Absolut bewegende Momente bescherte dieser Schlangenmensch.

Erstmals aus der Mongolei zu Gast ist die Gruppe Nomuna. Mit ihrer Sprungbrettnummer zeigte sie Sprünge mit fünffachem Salto auf meterhohe Menschenpyramiden.

Und natürlich darf auch die Exotik nicht fehlen: Maycol Errani präsentierte eine schwungvolle und gelungene Kamel-Nummer, bei der er zu Pferde ritt und die sechs weißen Wüstenschiffe auf sein Kommando hörten, sich in Gruppen bewegten, hinlegten und drehten. Ein meisterliches Zusammenspiel von Mensch und Tier. Nicht weniger aufregend ist die temperamentvolle Pferde-Nummer von Ivan Fédéric Knie. Der 16-Jährige überzeugte mit der Ungarischen Post: Temporeich düste er stehend auf zwei Pferden durch die Manege und hielt dabei neun Pferde an den Zügeln. Gefahr und Poesie verkörpern Malvina und Valeriy, die als „Desire of Flight“ Luftakrobatik boten. Auch bei ihrer Vorführung stockte der Atem, als der Vater in der Luft seine Tochter nur noch mit den Füßen hielt.

Für lustige Momente sorgten die Clowns der Gruppe Släpstick. Sie glänzten mit ihren vielen Musikinstrumenten. Auch Andrey Jigalov begeisterte mit kleinen Szenen zum Lachen: ein Mikrofon, das zu hoch eingestellt wurde und Wasserspritzereien. Schnelligkeit und höchste Disziplin verkörperte Alain Sulk mit seiner Balljonglage, die absolut beeindruckte. Alles sah so leicht aus, als er tänzerisch seine Bälle jonglierte und sich trippelnd auf und ab bewegte. Dass auch Frauen stark sind, bewies Anita vom Duo Silver Power. Sie trug ihren Partner Krisztian auf den Schenkeln. Und zum Jubiläumsprogramm bezauberten die Chinesen mit ihrer größten akrobatischen Fahrradnummer mit Salti auf dem Rad und Pyramiden - höchst präzise, aber auch gefährlich. Zum krönenden Abschluss servierten die Kolumbianer eine atemberaubende, mit die gefährlichste Nummer, auf dem Hochseil mit einer Sieben-Mann-Pyramide zogen sie in schwindelerregender Höhe. Ein absolut herausragendes Jubiläumsprogramm mit Tempo und allen Elementen, die einen gelungenen Zirkus ausmachen: Spaß, Spannung, Poesie, Akrobatik, Tiere und Theater. Das 25. Gastspiel auf dem Wasen darf in seinen Aufführungen wieder für stehende Ovationen sorgen.