Seit Januar dieses Jahres gelten Fahrverbote für ältere Diesel-Fahrzeuge in der Landeshauptstadt. Foto: Symbolbild: dpa - Symbolbild: dpa

Wirtschaft und Politik wollen Fahrverbote in Stuttgart verhindern. Wenn sich die Luft nicht verbessert, dürfen ab 2020 Euro-5-Diesel nicht mehr in die Stadt fahren.

Stuttgart (dpa/lsw)Im Schulterschluss mit einigen großen Unternehmen der Region wollen Stadt und Land die drohende Ausweitung der Diesel-Fahrverbote in Stuttgart möglichst noch abwenden. Dazu wurde am Mittwoch das "Bündnis für Luftreinhaltung" unterzeichnet, an dem sich die Autobauer Daimler, Porsche und Audi sowie die Zulieferer Bosch und Mahle, aber auch die Landesbank, das Marienhospital, die AOK und der Energieversorger EnBW beteiligen. "Wir wollen keine Fahrverbote für Euro-5-Diesel. Das ist unser erstes Ziel", sagte Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne).

Land, Stadt und die Unternehmen seien für einen großen Anteil am alltäglichen Verkehr in der Stadt verantwortlich und seien sich ihrer Verantwortung bewusst, hieß es. Einzeln oder gemeinsam - je nach Projekt - wollen sie nun zum Beispiel mehr Ladesäulen für Elektroautos aufstellen. 1.700 sollen es bis kommendes Jahr sein. Außerdem sollen mehr Jobtickets für Bus und Bahn angeboten, mobiles Arbeiten und Home Office gefördert und bessere Bedingungen geschaffen werden für Mitarbeiter, die mit dem Rad zur Arbeit kommen. "Keine schönen Absichtserklärungen, sondern ambitionierte Maßnahmen, die die Bündnispartner schnell umsetzen wollen", sagte Kretschmann.

Weil die Schadstoffwerte in der Luft zu hoch sind, gelten in Stuttgart seit Jahresbeginn Fahrverbote für Euro-4-Diesel und ältere Fahrzeuge. Wird die Luft nicht deutlich besser, trifft es ab 2020 auch Euro-5-Diesel. "Wir werden das Schadstoffproblem lösen. Dieses Versprechen gebe ich", sagte Kretschmann. Unklar sei nur, wie lange es dauern werde. Dass es keine weiteren Fahrverbote geben werde, könne er deshalb nicht versprechen.