Foto: Wilhelma Stuttgart - Wilhelma Stuttgart

Traurige Nachrichten aus der Stuttgarter Wilhelma: Der Syrische Braunbär Raschid ist am Dienstag im Alter von 34 Jahren altersschwach gestorben.

Stuttgart (red)In der Wilhelma ist der Syrische Braunbär Raschid am Dienstag altersschwach gestorben. Er war eines der dienstältesten Tiere auf der 1991 eröffneten Bärenanlage. Mit 34 Jahren war Raschid für Braunbären, die im Schnitt 30 Jahre alt werden, sehr betagt. „Er wirkte in den vergangenen Tagen äußerst schwach. Er konnte sich nur noch unter großen Mühen bewegen und ist kaum noch aufgestanden“, sagt die Bären-Kuratorin Ulrike Rademacher. Deshalb haben ihn die Tierärzte erlöst. „Der erste Befund der Obduktion hat jetzt neben verschiedenen Altersgebrechen auch gezeigt, dass Raschid unter einer chronischen Herzerkrankung litt“, so die Zoologin.

1991 aus dem Zoo Gelsenkirchen gekommen

Raschid, der 1985 im Tiergarten Nürnberg geboren wurde, war 1991 aus dem Zoo Gelsenkirchen auf die neue Anlage im Zoologisch-Botanischen Garten in Stuttgart gekommen. Der Syrische Braunbär ist die kleinste Braunbären-Unterart. Ihr natürlicher Lebensraum liegt in den Bergregionen von Kaukasus und Nahem Osten. Mit seiner Partnerin Safa hatte er in der Wilhelma 2001 zweifachen Nachwuchs bekommen. Die beiden Jungtiere Eddi und Salina leben seit 2002 in einem Tierpark im Nordosten Spaniens. Safa war 2016 mit 28 Jahren an Darmkrebs gestorben.

Haltung von Braunbären soll aufgegeben werden

Von den ursprünglichen Bewohnern der Bärenanlage lebt somit nur noch der Brillenbär Ambrose in der Wilhelma. Er bekommt nun die gesamte Fläche zu seiner Verfügung und hat damit auf seinem Alterssitz mehr Auslauf und Abwechslung. „Da Bären Einzelgänger sind, wird er sich nicht einsam fühlen, sondern das zusätzliche Terrain zu schätzen wissen“, sagt Rademacher. „Wir werden ihm keinen anderen Bären mehr an die Seite stellen.“ Mit 29 Jahren ist jedoch auch Ambrose bereits ein Senior. „Wir müssen jetzt bereits für die Zeit danach planen“, erklärt Wilhelma-Direktor Dr. Thomas Kölpin. „Da die Weltnaturschutzunion Braunbären – anders als Brillenbären – nicht als gefährdet einstuft, werden wir uns nach Ambrose auf Brillenbären konzentrieren und die Haltung von Braunbären dafür aufgeben.“ Die zwei Anlagen werden dauerhaft zusammengelegt, so dass ein junges Brillenbären-Paar den kompletten Bereich ganz für sich haben wird. Dann kann die bedrohte Art auch in der Wilhelma Nachwuchs bekommen.