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Stuttgart/Berlin (dpa) - Städte werden nach Ansicht von Experten immer mehr auch zu Lebensräumen für Wildtiere. „Und damit verbundene Probleme werden wohl überall zunehmen“, sagt Baden-Württembergs Landesforstpräsident, Max Reger. Als sogenannte Kulturfolger hätten sich Wildtiere wie Füchse oder Wildschweine ebenso wie etliche Vogel- und Insektenarten in Koexistenz mit dem Menschen fest eingerichtet.

Füchse haben nicht nur Einzug gehalten auf Friedhöfen, sondern sind in vielen Stadtquartieren unterwegs“, sagte Reger der Deutschen Presse-Agentur. „Ganze Rotten von Wildschweinen haben stadtnah ihre Habitate und machen Ausflüge in die Städte.“ Eine solche Rotte hatte kürzlich einem Supermarkt bei Karlsruhe einen Besuch abgestattet. Zwei Keiler warfen zum Schrecken von Kunden Waren und Auslagen um.

Zu den Hauptgründen dafür, dass Wildtiere sich stadtnah neue Lebensräume suchen oder dort bleiben und vermehren, gehört nach Ansicht des Naturschutzbundes Deutschland (Nabu) die industriell betriebene Landwirtschaft. Wenn großflächig nur noch eine Pflanzenart angebaut werde, wie etwa Mais oder Getreide, und Felder überdüngt seien, vertreibe das Wildtiere. In Städten würden sie angesichts der menschlichen Wegwerfgesellschaft ein vielfältiges Nahrungsangebot finden. Zudem machten Wildtiere die Erfahrung, dass nicht auf sie geschossen wird. In Städten ist die Jagd aus Sicherheitsgründen verboten.