Stadtbahnen sind gut ausgelastet. Immer mehr Menschen steigen auf öffentliche Nahverkehrsmittel um. Foto: dpa Quelle: Unbekannt

Stuttgart (eh) - Mehr denn je werden Busse und Bahnen in der Region genutzt: In den ersten neun Monaten dieses Jahres stiegen die Fahrgastzahlen auf rund 276 Millionen und damit um 2,4 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum an. Zum Jahresende erwartet der Verkehrs- und Tarifverbund Stuttgart (VVS) einen neuen Rekord.

Vor allem die Zahl der Stammkunden nimmt zu, zieht VVS-Geschäftsführer Thomas Hachenberger eine vorläufige Bilanz. Das VVS-Abo nutzten inzwischen rund 187 000 Fahrgäste, das seien etwa 21 000 mehr als vor einem Jahr (12,7 Prozent). Dazu beigetragen habe das finanzielle Engagement vieler Arbeitgeber in der Region - beim Firmenticket sei ein starkes Wachstum verzeichnet worden. Mehr als 620 Unternehmen würden die Anreise ihrer Mitarbeiter mit öffentlichen Verkehrsmitteln mittlerweile mit einem Zuschuss in Höhe von mindestens zehn Euro monatlich unterstützen. Dadurch stieg die Zahl der Abonnenten deutlich: von rund 72 300 zu Jahresbeginn auf derzeit knapp 76 000. „Mit den Großunternehmen Allianz und Daimler sind in diesem Jahr wichtige Arbeitgeber hinzugekommen“, freut sich Hachenberger über die positive Entwicklung dieses Angebotes. Das Land und der Sportwagenhersteller Porsche hätten kürzlich sogar die Zuschüsse für ihre Mitarbeiter noch erhöht. Gut angenommen werde auch das neue Ausbildungs-Abo, das der VVS vor einem Jahr für Azubis, Praktikanten, Volontäre oder junge Menschen im Bundesfreiwilligendienst eingeführt hatte: 59 Euro kostet die Monatskarte seither für das gesamte Netz, zuvor mussten sie je nach Zahl der befahrenen Zonen bis zu 154 Euro für ein Schüler-Monatsticket bezahlen. Laut Hachenberger hat sich das Ausbildungs-Abo besser als erwartet entwickelt. Mit rund 27 000 Abonnenten von September vergangenen Jahres bis August dieses Jahres sei die Prognose deutlich übertroffen worden. „Seit Beginn des neuen Ausbildungsjahrs im September steigen die Zahlen noch weiter nach oben.“ Inzwischen würden bereits mehr als 32 000 junge Menschen mit dem Ausbildungs-Abo fahren.

Aber auch die Älteren werden zunehmend mobiler. Im Zeitraum von Januar bis September verzeichnet der VVS bei den Seniorentickets ein Plus von 3,2 Prozent. Die Zahl der Abonnenten ist in dieser Gruppe von rund 26 400 Ende letzten Jahres auf 28 400 im September gestiegen. Mit den knapp 6000 Monatskarten-Inhabern seien somit knapp 42 000 Fahrgäste mit Seniorentickets unterwegs, berichtet Hachenberger.

Im Gelegenheitsverkehr, zu dem Einzel-, Vierer- und Tagestickets gehören, verzeichnet der VVS ein Plus von 4,5 Prozent. Hier mache sich ein „Sondereffekt“ bemerkbar, erklärt der Geschäftsführer: An Feinstaubalarmtagen wurden Einzeltickets bis Mitte April zum halben Preis verkauft. Insgesamt hat der VVS bis zum dritten Quartal dieses Jahres rund 384 Millionen Euro eingenommen und damit rund 2,9 Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum.