VfB-Sportvorstand Michael Reschke rechnet nach dem 0:0 gegen Düsseldorf mit Wochen, in denen die Tabelle keinem Stuttgart-Fan gefällt. Foto: dpa - dpa

Stuttgarts Sportvorstand Michael Reschke rechnet nach dem 0:0 gegen Aufsteiger Düsseldorf mit Wochen, in denen die Tabelle niemandem gefällt.

Stuttgart (dpa) Vor dem Auswärtsspiel bei RB Leipzig am kommenden Mittwoch steckt der VfB Stuttgart schon in einer kritischen Situation ohne Aussicht auf schnelle Besserung. «Die Tabellensituation in den nächsten Wochen wird so sein, dass wir uns im mittleren Drittel oder der unteren Tabellenhälfte bewegen. Die Wahrscheinlichkeit ist relativ hoch», prognostizierte Sportvorstand Michael Reschke nach dem 0:0 gegen Fortuna Düsseldorf. Auch nach vier Spieltagen in der Fußball-Bundesliga wartet der Verein auf den ersten Saisonsieg - viel zu wenig für die Ansprüche der Schwaben.

In Stuttgart ist deswegen völlig klar, wie zufrieden man mit dem Saisonstart inklusive Erstrundenaus im DFB-Pokal sein kann: Gar nicht. «Es ist uns schon bewusst, dass nach vier Spielen zwei Punkte nicht genügend sind», sagte Kapitän Christian Gentner. «Wir haben jetzt zwei Punkte aus vier Spielen, das wird unseren Erwartungen nicht gerecht. Vor allem nicht mit den Transfers, die wir im Sommer gemacht haben», sagte auch Gonzalo Castro, der selbst als einer der Transfers die Erwartungen bislang nicht erfüllen konnte.

Die Unzufriedenheit bei Aufsteiger Düsseldorf war für den bislang so enttäuschenden VfB dann noch ein später verbaler Tritt vors Schienbein. «Ich weiß gar nicht, ob ich mich jetzt über den Punkt freuen soll», sagte Düsseldorfs Kaan Ayhan und dachte an die vergebenen Chancen seiner Mannschaft. Einzig VfB-Torwart Ron-Robert Zieler verhinderte in der zweiten Halbzeit einen Gegentreffer. «Bei den Standardsituationen hätten wir das ein oder andere Tor machen können. Da hat Ron-Robert Zieler dem VfB den einen Punkt festgehalten», sagte Düsseldorfs Trainer Friedhelm Funkel. Ayhan war deswegen selbst mit der bisherigen Ausbeute nicht glücklich. «Fünf Punkte, das ist fast schon etwas bitter. Aber wir müssen auch wissen wo wir herkommen», meinte er vor dem Derby gegen Bayer Leverkusen.

Im zweiten Jahr nach der Rückkehr in die Bundesliga wissen das auch die Anhänger des VfB Stuttgart noch, die Ansprüche sind dennoch größer als drei Bundesligaspiele ohne eigenes Tor und ein mühsames 0:0 gegen die Rheinländer. Die Fans in der Cannstatter Kurve spendeten nach dem Schlusspfiff zwar Applaus. Aus einigen anderen Blöcken gab es aber bereits laute Pfiffe für die Spieler von Trainer Tayfun Korkut, der seine Mannschaft nur moderat offensiver aufstellte als zuletzt und weiter mit Kritik leben muss.

Dennoch wehren sich die Profis noch gegen zu harte Urteile nach fünf Pflichtspielen ohne Sieg. «Man darf jetzt nicht den Kopf hängen lassen und alles auf den Kopf stellen», forderte Castro. «Es ist ja nicht so, dass wir schlecht spielen oder keine Torchancen haben. Die haben wir ja gehabt. Wir machen sie halt nicht.» Die besten Gelegenheiten vergaben die Stürmer Mario Gomez und Nicolás González. In diese Richtung argumentierte auch Reschke vor der Fahrt nach Leipzig und dem nächsten Heimspiel gegen Werder Bremen am kommenden Samstag. «Es sind noch 30 Spiele. Da sind noch ganz, ganz viele Punkte zu holen», betonte er. Stuttgart sollte bald damit beginnen.