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Der Warnstreik der Stuttgarter Straßenbahnen (SSB) hat am Donnerstagmorgen nicht zum erwarteten Chaos in der Stuttgarter Innenstadt geführt, obwohl seit Betriebsbeginn die Bahnen und Busse stillstanden.

Stuttgart (dpa/lsw) - Der Autoverkehr im Zentrum blieb jedoch zunächst überschaubar. Die S-Bahnen, die planmäßig weiterfahren, waren nicht überfüllt. Insgesamt reagierten viele Fahrgäste mit Verständnis für die Warnstreiks. Auch auf den Straßen, auf denen viele Fahrradfahrer und Fußgänger unterwegs waren, blieb die Stimmung entspannt.

Lauter ging es am frühen Morgen am SSB-Depot in Möhringen zu: Dort hielten rund ein Dutzend Streikposten mit Warnwesten, Verdi-Fahnen und Megafon die Stellung. «Kein Bus fährt raus, keine Stadtbahn fährt raus», rief Streikführerin Ursula Schorlepp ins Mikrofon. «Wir erwarten am Wochenende ein Angebot, das diesen Namen auch verdient.» Unterstützt wurde sie durch «Wir sind es wert»-Chöre der übrigen Streikenden.

Am Freitag soll der Betrieb wieder nach Plan laufen. Durchschnittlich zählt der SSB eigenen Angaben zufolge täglich 500 000 Kundenfahrten.

Im Tarifkonflikt fordert Verdi für die bundesweit rund 2,3 Millionen Beschäftigten in den Kommunen und beim Bund sechs Prozent mehr Geld, mindestens aber 200 Euro im Monat. Die Arbeitgeber lehnen das ab. Der Tarifstreit betrifft in Baden-Württemberg rund 316 000 Beschäftigte in mehr als 800 Kommunen. Die nächste Verhandlungsrunde ist für den 15. und 16. April in Potsdam vereinbart.