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Stuttgart (dpa/lsw) - Für eine vollständige Gleichstellung von heterosexuellen und gleichgeschlechtlichen Paaren im Gottesdienst hat sich die „Initiative Regenbogen“ ausgesprochen. „Im Jahr der Reformation, das unter dem Motto „...da ist Freiheit“, steht, wäre ein Ja zur Segnung und Trauung gleichgeschlechtlicher Paare die einzig richtige Entscheidung“, sagte Sprecherin Judith Quack. Damit stellt sich die Initiative hinter den Kirchengesetzentwurf des Gesprächskreises Offene Kirche, über den am Dienstag und Mittwoch die evangelische Landeskirche in Württemberg in Stuttgart berät.
Die „Initiative Regenbogen“ setzt sich dafür ein, dass Homosexuelle in Kirchengemeinden gleichberechtigt behandelt werden. „Meiner persönlichen Meinung als Kirchengemeinderätin nach, diskriminiert die bisherige Haltung der Kirche Homosexuelle“ sagte Quack.
Nach hitzig geführten Diskussionen in der württembergischen Landeskirche soll kommende Woche eine Entscheidung fallen. Die Mitglieder der Landessynode beraten über den Gesetzentwurf der Offenen Kirche, der für eine Gleichbehandlung steht, sowie über einen Entwurf des Oberkirchenrats. Letzterer überlässt die Entscheidung über Segnung und Trauung gleichgeschlechtlicher Paare den einzelnen Kirchengemeinden. Damit wäre die Regelung für keine Gemeinde verpflichtend. Zur Annahme ist eine Zweidrittelmehrheit nötig.
Bisher gehört die evangelische Landeskirche in Württemberg zu den wenigen, die gleichgeschlechtlichen Paaren offiziell den gottesdienstlichen Segen verweigern - im Gegensatz etwa zur badischen Landeskirche.