Der Buchsbaumzünsler macht trotz niedlichem Namen große Probleme. Foto: Symbolbild: dpa

Der Schädling aus Asien ist wohl nicht mehr ausrottbar. Doch Spatzen, Kohlmeisen und Wespen haben damit begonnen, die Raupen zu fressen.

Stuttgart (dpa/lsw)Bei der Bekämpfung des Buchsbaumzünslers kommt seit diesem Jahr erstmals auch Hilfe aus dem Tierreich. «Spatzen, Kohlmeisen und Wespen haben seit diesem Jahr damit begonnen, die Raupen zu fressen», sagte ein Sprecher des baden-württembergischen Landwirtschaftsministeriums. Experten halten den Schädling aus Asien für nicht mehr ausrottbar.

Nach Einschätzung des Landwirtschaftlichen Technologiezentrums Augustenberg ist das Auftreten der Schädlinge auf dem Niveau der Vorjahre geblieben. Aber: «Der Schaden, den sie pro Baum anrichten, ist immens. Schon ein kleiner Buchsbaum kostet mehr als 100 Euro», sagte Dieter Weiler, Fachreferent des Landesverbands Württemberg im Bund Deutscher Baumschulen.

Im Englischen Garten in Schwetzingen haben die Mitarbeiter das Problem «durch viel Beobachtung und viel Arbeit» im Griff, sagte Hartmut Troll, Fachbereichsleiter für historische Gärten der staatlichen Schlösser und Gärten Baden-Württemberg. Der Zünsler werde dort mit einem biologischen Mittel bekämpft. «Zwei Mann sind mit der Ausbringung des Mittels drei Tage beschäftigt.» Auch in den Gärten des Blühenden Barocks in Ludwigsburg geht es dem Zünsler mit biologischen Mitteln an den Kragen. «850 Euro geben wir pro Jahr dafür aus», bilanzierte Direktor Volker Kugel.

Nicht mal der Winter kann dem Zünsler etwas anhaben. Er ruht als Raupe in einem Kokon und überlebt Temperaturen von bis zu minus zwölf Grad. Der Buchsbaumzünsler zählt zu den sogenannten invasiven Arten, die durch zwei Entwicklungen begünstigt werden: zum einen durch den Klimawandel. Zum anderen durch den weltweiten Handel.