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Mitten im morgendlichen Berufsverkehr wird der Stuttgarter Hauptbahnhof abgeriegelt. Nichts geht mehr. Der Grund: ein Rohrbruch, ein Kurzschluss und ein Kabelbrand. In dieser Reihenfolge.

Stuttgart (dpa/lsw)Ein Kurzschluss und ein anschließender Kabelbrand haben den Zugverkehr im Bahnknoten Stuttgart mitten im morgendlichen Pendlerverkehr ordentlich durcheinander gebracht. Stundenlang wurde der Hauptbahnhof am Dienstagmorgen für S-Bahnen und Fernzüge gesperrt, weil ein Rohr unter den Gleisen gebrochen war. Das austretende Wasser löste nach Angaben der Bundespolizei einen Kurzschluss aus, der widerum den Kabelbrand entfachte.

Während der S-Bahn-Verkehr am späteren Vormittag wieder aufgenommen wurde, blieb Stuttgart für Fernzüge auch über die Mittagsstunden hinaus nicht erreichbar. Erst am Nachmittag hob die Bahn die Sperrung für die ersten acht Gleise teilweise auf. Einige Regionalzüge sowie der IC über Singen nach Zürich fuhren am Nachmittag wieder den Stuttgarter Bahnhof an, wie ein Sprecher der Bahn mitteilte. Ein Großteil des Fernverkehrs müsse jedoch weiterhin andere Bahnhöfe in Esslingen und Vaihingen/Enz ansteuern.

Bahnbetrieb bis mindestens Mittwochvormittag eingeschränkt

Die Bahnbetrieb in Stuttgart dürfte noch bis mindestens Mittwochvormittag eingeschränkt bleiben, sagte der Sprecher. Wann die Sperrung komplett aufgehoben werden kann, war demnach am Dienstag noch unklar.

Das Feuer brach laut der Deutschen Bahn um 8.36 Uhr aus. Hinweise auf ein Fremdverschulden gibt es laut Bundespolizei nicht. Nach Angaben der Stadt Stuttgart brannte es unter den Gleisen in einem technischen Bereich. Starker Rauch zog auf, stieg nach oben und legte sich zunächst über zwei Gleise. Aus Sicherheitsgründen wurden einige Reisende aufgefordert, im Zug zu bleiben. Außerdem wurden die Bahnsteige geräumt.

Tickets behalten ihre Gültigkeit

Nach Angaben der Bahn enden und starten die Fernverkehrszüge aus Hamburg Richtung Stuttgart derzeit in Mannheim. Züge aus Paris fahren über Karlsruhe nicht hinaus und enden auch dort. «Die Fernverkehrszüge zwischen Karlsruhe und Nürnberg entfallen», teilte die Bahn weiter mit. Andere Fernverkehrszüge fahren an Stuttgart vorbei und halten in Esslingen.

Die Regionalverbindungen nach Tübingen, Heilbronn, Pforzheim und Karlsruhe fuhren laut Sprecher am Nachmittag wieder. Mit Verspätungen müsse allerdings weiter gerechnet werden. «Alle anderen Regionalzüge wenden vorzeitig an Vorstadtbahnhöfen. Reisende können dort in die S-Bahn umsteigen», empfahl die Bahn.

Tickets des Fernverkehrs, die von der Sperrung betroffen sind, behalten demnach ihre Gültigkeit. Sie können bis zum 10. Februar kostenfrei storniert oder nach Störungsende flexibel genutzt werden, hieß es.