Stuttgart - Heilig‘s Blechle: Trotz täglichen Staus und Parkplatznot steigen die Zulassungszahlen in Stuttgart. Zum Ende des vergangenen Jahres waren insgesamt 340 499 Kraftfahrzeuge registriert - ein Plus von 1,6 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Rein rechnerisch kommen damit auf 1000 Einwohner 559 Autos.
Nach Angaben des Statistischen Amtes der Stadt waren zum 31. Dezember vergangenen Jahres 286 082 Personenkraftwagen, 386 Busse, 23 532 Krafträder, 15 946 Lastkraftwagen und 4553 Zugmaschinen zugelassen. Seit der Einführung der Umweltprämie im Jahr 2009 stieg vor allem der Bestand an Pkw an, gegenüber dem Vorjahr waren am Jahresende 4345 Autos (+1,5 Prozent) mehr zugelassen. Vor allem Fahrzeuge deutscher Hersteller führen mit einem Anteil von 74,7 Prozent das Ranking an - was allerdings daran liegen dürfte, dass in der Landeshauptstadt gleich zwei große Automobilbauer ihren Sitz haben. Bei gewerblich zugelassenen Autos beträgt der Anteil deutscher Autohersteller sogar 87,7 Prozent, bei Privatpersonen hingegen 70,7 Prozent.
Fast jedes vierte in Stuttgart zugelassene Auto trägt laut Statistik einen Stern auf dem Kühlergrill (23,2 Prozent). Es folgen Fahrzeuge von Volkswagen (20,3 Prozent), BMW (9,2 Prozent), Opel (6,9 Prozent), Audi (6,8 Prozent), Ford (4,7 Prozent) und Porsche (3,6 Prozent). Von anderen europäischen Herstellern stammen 16,3 Prozent aller Fahrzeuge, auf asiatische Hersteller entfallen 8,4 Prozent. Von den deutschen Produzenten konnte Porsche seinen Bestand an privaten Fahrzeugen am stärksten ausbauen. Die anderen großen deutschen Hersteller verzeichneten dagegen nur leichte prozentuale Steigerungen.
Ein Blick auf die Entwicklung der Bestandszahlen zeigt einige bemerkenswerte Unterschiede. Den größten prozentualen Zuwachs in den Jahren 2015 und 2016 verzeichneten die Elektro-Fahrzeuge des amerikanischen Autobauers Tesla: Im Jahr 2016 wurden fast 60 Prozent mehr E-Mobile zugelassen als noch ein Jahr zuvor. Gleichwohl fällt deren Zahl mit insgesamt 91 doch eher bescheiden aus. Überhaupt: Bei Elektromobilen zögern die meisten Stuttgarter noch. Lediglich 793 Fahrzeuge sind amtlich registriert - und nur 241 davon gehören Privatleuten. Im Aufwind hingegen sind Hybrid-Fahrzeuge: Von den 1782 Autos (+ 416) sind 984 in Privatbesitz.
Die Zahl der Neuzulassungen steigt kontinuierlich: 2016 wurden in der Zulassungsstelle der Stadt 39 209 fabrikneue Autos angemeldet - 2,9 Prozent mehr als im Vorjahr. Offenbar zeigen der Dieselskandal und die Debatte um Fahrverbote Wirkung: Während Benziner (+ 8,5 Prozent) boomen, nahm die Zahl der erstmals registrierten Diesel gegenüber 2015 um 3,8 Prozent ab. Nach heutigem Stand wären rund 70 000 in Stuttgart zugelassene Diesel von einem Fahrverbot betroffen, weil sie nicht der neuesten Schadstoffklasse Euro 6 entsprechen.
Festzustellen ist, dass die Fahrzeuge in Stuttgart immer älter werden - dank hochwertiger Technik und Verarbeitungsqualität sowie neuer, langlebiger Materialien. Zum Jahresende 2016 erreichte der Pkw-Bestand ein durchschnittliches Alter von 7,7 Jahren und damit eine neue Rekordmarke. Zum Vergleich: 1992 lag das Alter bei nur 5,5 Jahren. Der Anstieg geht vor allem auf Privatfahrzeuge zurück, die immer älter werden - sie erreichen ein Durchschnittsalter von 9,3 Jahren. Demgegenüber sind gewerbliche Autos im Schnitt nur 2,3 Jahre alt, weil die Flotte regelmäßig erneuert wird. Die beliebtesten Autofarben in Stuttgart sind übrigens Grau (33,5 Prozent) und Schwarz (27,4 Prozent).