Foto: dpa - dpa

Starker Blaualgenbefall hat auch Schildkröten, Frösche, Krebse und Muscheln getötet. Der See ist laut dem Württembergischen Anglerverein «frei von jeglichem höheren Leben».

Stuttgart (dpa/lsw)Angesichts eines Massensterbens von Fischen im Stuttgarter Max-Eyth-See wirft der Württembergische Anglerverein der Landeshauptstadt Unfähigkeit vor. «Wenn die Stadt mit ihren hoch bezahlten und gut ausgebildeten Mitarbeitern so etwas über Jahre nicht in den Griff bekommt, dann muss sie sich fragen, ob sie die richtigen Leute hat», sagte Vereinschef Hans-Hermann Schock am Freitag. In den vergangenen fünf Jahren habe es vier Mal ein Fischsterben gegeben. Vorkehrungen der Stadt wie eine Renaturierung hätten nichts gebracht.

In dem nur 2,5 Meter bis 3 Meter tiefen Gewässer in einem Stuttgarter Naherholungsgebiet sind nach den Worten Schocks wegen temperaturbedingten Sauerstoffmangels etwa 50.000 Fische eingegangen. Starker Blaualgenbefall hat auch Schildkröten, Frösche, Krebse und Muscheln getötet. «Der See ist im Augenblick frei von jeglichem höheren Leben», sagte Schock.

Der Verein mit seinen 850 Mitgliedern zahlt der Stadt bislang Pacht. Schock sagte, die Zahlung werde solange ausgesetzt, bis der See wieder lebendig sei. Die toten Fische habe der Verein mit Keschern eingesammelt und der Tierkörperbeseitigung zugeführt. Etliche tote Fische seien aber auf den Boden gesunken und verbreiteten immer noch Gestank.