Das Stadtmuseum Stuttgart wird im April nächsten Jahres seine Türen für die Besucher öffnen. Foto: Archivbild: Steegmüller

Stuttgart (dpa/lsw) - Aus dem „Palais der Kolchose“ wird das „Palais des Techno“: Nach der goldenen Hip-Hop-Vergangenheit Stuttgarts würdigt das künftige Stadtmuseum einen Pionier der deutschen Electronic Art aus dem Schwäbischen. Die Ausstellung „Walter Giers: Play“ zeigt gut 20 großformatige Arbeiten des 2016 in Schwäbisch Gmünd gestorbenen Medienkünstlers. Gemäß dem Titel wird der Besucher zum „Player“, darf mit den teils aus den 1960er Jahren stammenden Nachbauten spielen und ihnen Elektrotöne entlocken. Für viele Stuttgarter dürfte das ein Einblick in die Subkultur sein, der ihnen sonst verschlossen bleibt.
Mal werden die Besucher zum Spielen aufgefordert, mal reagieren die Objekte auf Bewegung oder Berührung. Wie Giers' „Brustbild“ von 1981, das bei Berührung lustvolle Geräusche von sich gibt. Bei zu grobem Vorgehen gibt es ein „Tilt“ und das Objekt bricht die Interaktion ab. Andere Arbeiten heißen „Klopfmaschine“, „Kontrastbild“ oder „Kleines Orchester“.
Täglich um 19.00 Uhr spielt die „Zeitmaschine“ ein Konzert. Sie setzt sich in einer jedes Mal einzigartigen, elektronisch erzeugten Partitur mit dem Lebenszyklus des Menschen auseinander.