Foto: dpa - dpa

Erst am 16. November startet die deutschsprachige Erstaufführung von "Vögel" von Wajdi Mouawad. Regie führt Kosminski selbst.

Stuttgart (dpa/lsw) Beim großen Umbruch am Staatstheater Stuttgart mit drei neuen Intendanten in allen Sparten muss Schauspielchef Burkhard C. Kosminski mit seinem Start am längsten warten. Während die Oper Ende September und das Ballett Mitte Oktober die ersten Premieren feiern, geht das Schauspiel erst am 16. November mit der deutschsprachigen Erstaufführung von «Vögel» von Wajdi Mouawad an den Start. Regie führt dabei Kosminski selbst, der vom Nationaltheater Mannheim nach Stuttgart gewechselt ist und Armin Petras abgelöst hat. Ein so später Start sei bei einem Intendantenwechsel aber nicht unüblich, hieß es bei den Staatstheatern.

Ein wenig habe der spätere Start aber mit den Spätfolgen des jahrelangen Sanierungsdramas im Schauspielhaus zu tun, bestätigte der Geschäftsführende Intendant Marc-Oliver Hendriks. Es seien im Sommer abschließende Arbeiten an der High-Tech-Drehbühne notwendig gewesen. Diese war eingebaut worden, als das 50 Jahre alte Haus ab 2010 saniert worden war - und galt als ein Hauptgrund, warum sich die für ein Jahr geplante Sanierung letztlich über mehrere Jahre hinzog.

Kosminski kündigte an, dass er das Theater als hochpolitischen Ort sehe. «Grundwerte wie Freiheit oder Demokratie stehen zu meinem großen Erschrecken zur Disposition. Das sind Situationen, in denen die Kunst immer unmittelbar reagiert», betonte er. Verändern könne das Theater die Welt zwar nicht. «Aber es kann die Zeit spiegeln und die eigene Haltung sensibilisieren», sagte der Theatermacher.