Die Stadtbahnhaltestelle Staatsgalerie wird umgebaut. Deshalb werden zum Fahrplanwechsel am Sonntag einige Linien neu geführt. Foto: Hauptmann Quelle: Unbekannt

Von Elke Hauptmann

Stuttgart - Mit dem Fahrplanwechsel an diesem Sonntag startet das „Netz 2018“ der Stuttgarter Straßenbahnengesellschaft (SSB). Es sieht geänderte Trassenführungen vor. Da die Strecke zwischen den Haltestellen Staatsgalerie und Arnulf-Klett-Platz wegen Bauarbeiten gekappt werden muss, fahren die Linien U 9, U 11 und U 14 den Hauptbahnhof für voraussichtlich zwei Jahre nicht mehr an.

Grund für die Umstellung des Stadtbahnnetzes ist der im Zuge des Bahnprojektes Stuttgart 21 erforderliche Neubau der Haltestelle Staatsgalerie samt neuer Anschlusstrassen. Im ersten Abschnitt war deshalb seit Mai 2016 der Stadtbahntunnel zwischen den Haltestellen Staatsgalerie und Charlottenplatz gesperrt. Jetzt sind die Arbeiten abgeschlossen und die Stadtbahnlinien U 1, U 2 und U 4 können ab 10. Dezember wieder auf ihren ursprünglichen Routen verkehren. Derzeit pendelt die U 4 nur zwischen Untertürkheim und Neckartor, während die U 1 und U 2 über den Hauptbahnhof geführt werden. Die Interimslinien U 21 und U 24 werden am Sonntag eingestellt.

Im zweiten Bauabschnitt folgt nunmehr die Verbindung zwischen den Haltestellen Staatsgalerie und Arnulf-Klett-Platz/Hauptbahnhof. Die Arbeiten dort haben Auswirkungen auf drei Stadtbahnlinien: Im „Netz 2018“ können die U9, U 11 und U 14 ihre angestammten Strecken nicht mehr fahren, werden umgeleitet oder gekappt. Wie lange diese Struktur gelten wird, lässt sich derzeit noch nicht sagen. Die Dauer von zwei Jahren steht im Raum. Das bisherige „Netz 2016“ hatte wegen der Bauarbeiten eineinhalb Jahre Gültigkeit besessen.

Die SSB geht davon aus, dass etwa 50 000 Fahrgäste von der veränderten Linienführungen betroffen sein werden. Sie müssen längere Fahrzeiten in Kauf nehmen - nach SSB-Angaben sind es im Schnitt drei Minuten mehr. „Einige werden die neue Verbindung als ungünstiger befinden, andere hingegen als günstiger“, meint SSB-Vorstand Wolfgang Arnold. Mit Problemen rechnet das kommunale Verkehrsunternehmen nicht, die Netzumstellung 2016 sei ja weitgehend reibungslos verlaufen. Und trotz der Baumaßnahmen bliebt es beim Zehn-Minuten-Grundtakt aller Stadtbahnen.

Unabhängig von den Bauarbeiten an der Haltestelle Staatsgalerie wird auch die Trassenführung der U 12 geändert. Die Linie fährt auf ihrer neuen Strecke zwischen Dürrlewang nach Remseck (bislang Hallschlag) nicht mehr durch die Friedhofstraße, weshalb die Haltestellen Pragfriedhof und Stadtbibliothek entfallen. Stattdessen fährt die U 12 nun über die neue Haltestelle Budapester Platz. Gefeiert wird das schon am Samstag mit einem großen Fest von 10.30 bis 16 Uhr an der beim Milaneo gelegenen Haltestelle. OB Fritz Kuhn wird dabei einen Stadtbahnwagen auf den Namen „Europaviertel“ taufen. Um 12 Uhr nimmt die Linie U 12 dann ihren regulären Betrieb auf - Fahrgäste können sie den restlichen Tag über kostenlos nutzen.

Ab dem nächsten Jahr wird Bus- und Bahnfahren indes wieder teurer. Die Tarife im Gebiet des VVS werden ab 1. Januar 2018 um durchschnittlich 1,9 Prozent erhöht. Dadurch werden Mehreinnahmen in Höhe von 9,5 Millionen Euro erwartet. Ein Einzelticket für Erwachsene kostet dann zwischen 2,50 Euro (eine Zone) und 8,60 Euro im gesamten Netz. Im Einzelfall gibt es aber auch Vergünstigungen: Das 9-Uhr-Ticket wird gegenüber diesem Jahr um 1,5 Prozent im Preis gesenkt.

www.netz2018.de

Neue Linienführungen ab 10. Dezember

U 9:Sie fährt nicht mehr bis Botnang, sondern verkehrt nur noch zwischen Hedelfingen und Vogelrain/Heslach, fährt dabei über die Haltestelle Charlottenplatz.

U 11: Die Veranstaltungslinie pendelt zwischen Neckarpark/Stadion über Charlottenplatz, Rotebühlplatz, Börsenplatz und Hauptbahnhof. Wobei die langen Züge an der Staatsgalerie nicht halten können.

U 12: Ihre Trasse führt von Neckargröningen/Remseck über Hallschlag, Charlottenplatz, Degerloch bis Dürrlewang. Die Interimsstrecke durch die Friedhofstraße mit Haltestelle Pragfriedhof wird aufgegeben.

U 14: Sie fährt nur noch zwischen Mühlhausen und Hauptbahnhof/Arnulf-Klett-Platz, fährt dabei über Charlottenplatz.

U 19: Bereits seit 16. Oktober fährt die Linie von Neugereut über den Wilhelmsplatz Bad Cannstatt zum Neckarpark/Stadion.

U 29: Die neue Linie fährt zwischen Hauptbahnhof/Arnulf-Klett-Platz über Vogelsang nach Botnang und zurück.

U 34: Die neue Linie verkehrt zwischen Südheimer Platz über Rotebühlplatz und Vogelsang.

Die LinienU 21 (Charlottenplatz-Südheimer Platz) U 24 (Charlottenplatz-Hölderlinplatz) entfallen wieder.