Foto: dpa - Archivbild: dpa

Stuttgart (dpa/lsw) - Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne) hat nach seiner „Bodensatz“-Äußerung über AfD-Wähler Abbitte geleistet. „So einen Begriff wie Bodensatz, den muss man nicht verwenden“, sagte Kretschmann am Dienstag in Stuttgart. Er habe mit seiner Äußerung nach der Bundestagswahl niemanden diskriminieren wollen. „Den Begriff kann ich gerne in Zukunft vermeiden.“ An der Aussage halte er aber fest: Es gebe in einer Gesellschaft einen Bodensatz an Nationalisten, der schwer zurückzugewinnen sei.
Rund 60 Prozent der AfD-Wähler hätten laut Umfragen diese Partei aber allein aus Protest gegen andere gewählt. Dies sei der Teil der Wähler, „auf den sich eine Rückgewinnung durch die anderen Parteien konzentrieren muss“, sagte der Grünen-Politiker. Die AfD erkenne mit ihrer Kritik an seiner Äußerung zumindest an, dass man politisch korrekt sprechen sollte. Kretschmann sagte: „Ich begrüße es, wenn sich alle Parteien um politisch angemessene Sprache bemühen.“
AfD-Bundes- und Landtagsfraktionschef Jörg Meuthen hatte kritisiert, dass Kretschmann von „Bodensatz“ im Zusammenhang mit AfD-Wählern gesprochen habe. Das sei abwertend für Millionen von Bürgern, die ihr verfassungsgemäß garantiertes Recht zur politischen Meinungs- und Willensbildung genutzt hätten. Er forderte Kretschmanns Rücktritt.