Foto: Auktionshaus Eppli/dpa - Auktionshaus Eppli/dpa

Hundert Briefe sind mit einer Apollo-Mission zum Mond geschickt worden. Jetzt sollten sie versteigert werden - aber niemand wollte den Startpreis bezahlen.

Stuttgart (dpa/lsw) Mit der Aussicht auf ein lukratives Geschäft wurden 100 Briefe mit der Apollo 15-Mission heimlich zum Mond geschickt - 48 Jahre später möchte aber niemand 22.000 Euro für ein Exemplar zahlen. Das Auktionshaus Eppli, das einen der "Mondbriefe" am Freitag in einer Versteigerung in Leinfelden-Echterdingen bei Stuttgart anbot, hatte den Startpreis als sportlich bezeichnet. Aber es handle sich um eine Weltrarität, sagte eine Sprecherin: "Es ist ein Stück Geschichte und einer der Briefe, der mit dem Skandal um die Mission verbunden ist."

Drei Astronauten hatten die frankierten Briefe ohne Genehmigung der US-Raumfahrtbehörde Nasa mit zum Mond und wieder zurück zur Erde genommen. Dafür ließen sich Davis Scott, Alfred Worden und James Irwin wohl bezahlen, wie das Auktionshaus mitteilte. Ein deutsch-amerikanischer Händler hätte den Deal eingefädelt und die Briefe an ein Briefmarkenunternehmen in Baden-Württemberg verkauft. Auf dem angebotenen Brief sei die Unterschrift des Firmenbesitzers zu sehen. Welche Summe der Unternehmer damals bezahlte, sei aber bis heute unbekannt, so das Auktionshaus.

Die drei Astronauten durften nach Bekanntwerden des Geschäfts nicht an der nächsten Mission teilnehmen. Scott, Worden und Irwin hätten den Transport genehmigen lassen müssen; die Briefe zu verkaufen, war ihnen ohnehin verboten.