Das undatierte Bild zeigt den etwa einen Meter große Kalksteinblock mit Strahlenkegeln im Meteorkrater-Museum in Sontheim (Baden-Württemberg) mit Resten des Steinheim-Meteoriten (dunkles Material oberhalb der Bildmitte), kurz nach dem Fund des Meteoriten. Foto: Michael Hölzel/Museum für Naturkunde Stuttgart/dpa

Stuttgart (dpa/lsw) - Er ist nur zwei Zentimeter klein und doch eine Riesenüberraschung: Zum ersten Mal haben Forscher im Südwesten Reste eines Millionen von Jahren alten Meteoriten entdeckt. „Wir sind alle sehr froh über diesen sensationellen Fund“, sagte Michael Rasser, Kurator am Staatlichen Museum für Naturkunde Stuttgart, am Dienstag der Deutschen Presse-Agentur. Der Splitter stamme von dem großen Meteoriten, der vor etwa 15 Millionen Jahren rund 40 Kilometer nördlich vom heutigen Ulm einen Riesenkrater in die Erde schlug - das Steinheimer Becken bei Heidenheim.
Das metallisch glänzende Bruchstück sei vor einigen Monaten ausgerechnet im Meteorkrater-Museum in Steinheim am Albuch gefunden worden. „Erst nachdem wir uns durch umfangreiche Untersuchungen und die Bestätigung auf der Fachtagung der Internationalen Meteoriten-Gesellschaft im August völlig sicher waren, sind wir damit nun an die Öffentlichkeit gegangen“, sagte Rasser.
Die Entdeckungsgeschichte des ersten „Außerirdischen“ in Baden-Württemberg ist so merkwürdig wie der Fund selbst: Der Splitter war in einem Kalksteinblock aus dem Meteorkrater verborgen, den Museumsbesucher anfassen durften. „Das trug wohl zur Bildung von Rissen bei. Als aus Sicherheitsgründen ein Teil des Kalksteins entfernt wurde, kam plötzlich das glänzende Meteoritenstück zum Vorschein“, berichtete Rasser.
Bis der Winzling aus dem All von Besuchern bestaunt werden kann, wird noch einige Zeit vergehen: Aus Anlass des 40. Jubiläums des Meteorkrater-Museums im kommenden Jahr wird der Splitter öffentlich ausgestellt.