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Stuttgart (dpa/lsw) - Nach jahrelangem Ringen ist die höhere Förderung der Privatschulen im Südwesten unter Dach und Fach. Für die entsprechende Gesetzesnovelle stimmten die grün-schwarzen Koalitionsfraktionen und die SPD am Mittwoch im Landtag in Stuttgart. Die AfD votierte dagegen, die FDP enthielt sich. Künftig lässt sich das Land die Grundförderung der Privatschulen und den sogenannten Schulgeldausgleich - wenn Schulen sozial schwächeren Eltern ganz oder teilweise das Schulgeld erlassen und Ausgleich dafür beantragen - 65 Millionen Euro im Jahr kosten. Nach Ansicht von Kultusministerin Susanne Eisenmann (CDU) sind Schulen in freier oder kirchlicher Trägerschaft eine wichtige Ergänzung für öffentliche Schulen.

Der Grünen-Abgeordnete Jürgen Walter sprach von einem Meilenstein in der Geschichte des Bildungswesens im Südwesten. Für die FDP monierte Timm Kern, einige Kostenblöcke wie die Ganztagsbetreuung seien nicht in die Berechnung der Zuschüsse einbezogen worden.

Die freien Schulen begrüßten den Beschluss. «Unser Langzeitziel, dass der Deckungsgrad der Landeszuschüsse mindestens 80 Prozent der Kosten eines Schülers an einer staatlichen Schule beträgt, haben wir hiermit erreicht», sagte Harald Häupler von der Arbeitsgemeinschaft Freier Schulen. Bislang lag der Wert im Schnitt bei 78,1 Prozent.

Schon im Schuljahr 2017/18 erhalten die Schulen die höheren Fördermittel. Insgesamt zahlt das Land derzeit an die Privatschulen knapp 900 Millionen Euro - in Zukunft nähert sich die Summe einer Milliarde Euro an. Mehr als jeder elfte Schüler im Land besucht eine private allgemeinbildende Schule. Davon gibt es 406.