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Stuttgart (dpa/lsw) - In Baden-Württembergs Tierwelt soll gezielt eine Inventur gemacht werden. Das grün-schwarze Kabinett will an diesem Dienstag in Stuttgart ein Sonderprogramm zur Förderung der biologischen Vielfalt verabschieden, das auch eine Erhebung von Daten zum Zustand gefährdeter Arten vorsieht. Das geht aus der Kabinettsvorlage hervor, die der Deutschen Presse-Agentur vorliegt. Dabei legt die CDU allerdings Wert darauf, dass dieses „Monitoring“ effizient passiert und keine Doppelarbeit zur bisherigen Forschungen etwa von Hochschulen geleistet wird.
Es geht etwa um die Verbreitung von Insektengruppen, das Verhalten von Brutvögeln und Nachforschungen zur landesweiten Verbreitung heimischer Fledermausarten. Grünen-Fraktionschef Andreas Schwarz sagte: „Wir müssen genau wissen, wie viele Fledermäuse, Wildbienen oder Insekten es gibt, um noch effektivere Lösungen zu finden.“ Da hätten sich die Grünen durchgesetzt - und auch bei dem Ziel, den Einsatz von Pflanzenschutzmittel in Baden-Württemberg zu verringern.
Zudem schlagen drei Landesministerien konkrete Maßnahmen zur Förderung der biologischen Vielfalt vor. Die CDU legt dabei Wert darauf, dass die Kommunen selbst Biotopverbünde einrichten und dafür finanzielle Hilfen des Landes erhalten können. Dabei handelt es sich um naturbelassene Flächen, die miteinander verbunden sind.
Für das Programm sollen im Doppeletat 2018/2019 Haushaltsmittel in Höhe von 36 Millionen Euro veranschlagt werden. Es beinhaltet unter anderem eine Ausweitung der Förderung für brachliegende Flächen, eine Schulung von Imkern, Erhaltungsmaßnehmen für die Wildkatze und eine Stärkung des Schutzes von Mooren. Insbesondere an Straßen soll es mehr insektenfreundliche Pflanzen und Hölzer geben.
Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne) hatte wiederholt ein großflächiges Insektensterben beklagt. Aber auch die CDU hat sich das Thema Erhalt der Biodiversität auf die Fahnen geschrieben - hier läuft es eher unter dem Obertitel Bewahrung der Schöpfung.