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Nach dem tödlichen Kampfhund-Angriff auf eine 52-jährige Mutter und ihren 27-jährigen Sohn sind die Tiere erneut in Verruf geraten.

Stuttgart (dpa) Nach der tödlichen Hunde-Attacke in Hannover hat das Innenministerium an die besondere Verantwortung der Besitzer solcher Tiere im Südwesten erinnert. Der Umgang mit Kampfhunden erfordere die Kenntnisse und Fähigkeiten, den Hund jederzeit so zu halten und zu führen, dass von diesem keine Gefahren für Menschen oder Tiere ausgehe, sagte ein Ministeriumssprecher in Stuttgart. Ein Kampfhund hatte in Niedersachsen in einer Wohnung seine Besitzer totgebissen, eine 52 Jahre alte Mutter und ihren 27-jährigen Sohn. Bei dem Tier handelte es sich um ein Staffordshire-Terrier-Mischling.

Kampfhunde sind in Stuttgart wieder beliebter. Aktuell gibt es 92 solcher Hunde in der Landeshauptstadt, wie ein Mitarbeiter des Ordnungsamt mitteilte. Die Tiere seien wohl wieder in Mode. 2017 lebten noch 86 Kampfhunde in der Stadt. Und im Vorjahr waren lediglich 70 Tiere registriert.

Grundsätzlich stuft das Innenministerium Baden-Württemberg Hunde der Rassen American Staffordshire Terrier, Bullterrier und Pit Bull Terrier laut der Kampfhundeverordnung als «besonders gefährlich und aggressiv» ein. Damit gelte für die Hunde eine Leinen- und Maulkorbpflicht, zudem benötige man für die Haltung eine Erlaubnis des Ordnungsamts, erklärte ein Sprecher. Im Normalfall wird seinen Angaben zufolge bei jedem Kampfhund ein Wesenstest angeordnet. Dieser Test solle zeigen, ob von dem Hund eine Gefahr ausgehe.

In Mannheim hat sich die Zahl der Kampfhunde in den vergangenen Jahren nahezu verdoppelt. Wurden 2015 noch 33 gezählt waren es im letzten Jahr schon 63, wie die Stadt mitteilte. In Karlsruhe legten im vergangenen Jahr 27 Kampfhunde den Wesenstest erfolgreich ab und zeigten somit, dass sie nicht gefährlich sind, wie eine Sprecherin mitteilte. 2016 waren es 20 und im Jahr zuvor 28. In den letzten drei Jahren habe es keine Beschlagnahme solcher Hunde infolge gesteigerter Aggressivität gegeben. In Stetten am kalten Markt (Kreis Sigmaringen) war im vergangenen Sommer eine 72 Jahre alte Frau von einem aggressiven Hunde der Rasse Kangal angegriffen worden. Die Frau starb an den Folgen der Hundebisse.