Die großen Eingangstüren mit Glasoberlichtern sind statisch nicht ganz einfache Konstruktionen. Foto: Schairer Quelle: Unbekannt

Stuttgart (red) - In der denkmalgeschützte Markthalle, die von 1910 bis 1914 vom Architekten Martin Elsässer geplant und gebaut wurde, laufen bereits seit einigen Wochen umfangreiche Sanierungs- und Erneuerungsmaßnahmen an den historischen Stahlblechtüren.

Dabei wurden in einer ersten Bauphase zunächst vier schadhafte Eingangsportale, die aus den 1960er-Jahren stammen, durch neue Türen ersetzt. Es handelte sich dabei um Zugänge ohne gestalterischen Bezug zur denkmalgeschützten Markthalle. „Wir mussten diese Türen aus baurechtlichen Gründen austauschen“, sagt Axel Heger, Geschäftsführer der Märkte Stuttgart GmbH. Im nun begonnenen zweiten Sanierungsabschnitt steht die aufwändige Restaurierung der noch in weiten Teilen innen und außen vorhandenen bauzeitlichen Stahlblechtüren an. Diese sind geprägt durch das charakteristische Raster aus kreuzförmig übereinander genieteten Stahlbändern und Oberlichtern mit einem Schmuckgitter aus floralen Motiven.

In verschiedenen Bauphasen werden jeweils zwei bis drei Türen ausgebaut und anschließend fachgerecht aufgearbeitet und farblich neu gefasst. Das für diese Arbeiten beauftragte Atelier für Restaurierungen Christoph Schairer, kooperiert mit einer, in diesen Arbeiten erfahrenen, Schlosserei. Christoph Manderscheid vom gleichnamigen Architekturbüro bearbeitet das Projekt.

„Die ersten Türen wurden bereits ausgebaut und durch provisorischen Bautüren ersetzt“, so Heger. „Da die einzelnen Flügel der großen Eingänge rund 300 Kilo schwer sind, ist der Ausbau nur mit einem Gabelstapler zu bewerkstelligen.“

Insbesondere die vierflügeligen Türen mit Glasoberlichtern sind statisch nicht ganz einfache Konstruktionen. Die mutmaßlich vor rund 40 Jahren auf der Innenseite angebrachte, etwas grobe Verstärkung wird erneuert. Dabei werden mehr Bezüge zum Bestand aufgenommen, dennoch ist sie als moderne Ergänzung erkennbar. Die neue Farbgestaltung mit einem kräftigen Weinrot für die Rahmen und einem gebrochenen Weiß für die Füllelemente ist aus den restauratorischen Befunden erarbeitet und mit dem Landesamt für Denkmalpflege und der Unteren Denkmalschutzbehörde abgestimmt.

Die Arbeiten vor Ort werden sich bis ins Jahr 2018 erstrecken. Alle Beteiligten bemühen sich die Einschränkungen für den Betrieb der Markthalle so gering wie möglich zu halten, gerade auch in der Weihnachtszeit.