Über Jahre hinweg hat Walter Schels berühmte und weniger berühmte Persönlichkeiten in der gleichen Pose - die Hände zeigend - fotografiert. Foto: dpa Quelle: Unbekannt

Stuttgart (dpa) - Die von Angela Merkel haben nichts Besonderes, die von Helmut Schmidt wirken ungewöhnlich breit und Campinos fast weiblich. Fotografenikone Walter Schels zeigt seine „Hände“-Bilder in Stuttgart.

Wie er auf die Idee gekommen ist, weiß Walter Schels nicht mehr. „Neugier“ wird es wohl gewesen sein, vermutet die 81-jährige Hamburger Fotografenikone, die ihn irgendwann dazu brachte, alle Promis die er vor die Kamera bekam, auch mit ihren Händen abzulichten. Alle hätten mitgemacht. „Manche haben gefragt, warum ich das mache. Andere nicht“, berichtet der Mann mit der ungewöhnlichen Frisur bei einer Ausstellungseröffnung in Stuttgart.

Gut 20 seiner „Hände“-Fotos sind bis 7. Juli in Stuttgart zu sehen. Bei den „Photoweeks“ präsentiert der Fotografen-Verband BFF im Haus der Wirtschaft sein Können: Angela Merkel ist dabei, ebenso wie Helmut Schmidt, die Musiker Campino und Thomas D., der Dalai Lama oder Luis Trenker. Auch Hände von Babys sind zu sehen, mit teils sehr ausgeprägten Handlinien. Für den ausgewiesenen Handexperten steht übrigens fest: Die Zukunft lässt sich aus den Linien nicht lesen. „Das ist ein Irrtum.“

1936 in Landshut geboren, arbeitet Schels in den 50er- und 60er-Jahren als Schaufensterdekorateur in Barcelona, Kanada und Genf, anschließend als freier Fotograf in New York. 1970 kehrt er nach Deutschland zurück, eröffnet ein Studio in München.

Für die „Eltern“ fotografiert er über Jahre Reportagen über Geburten. Charakterstudien von Künstlern oder Politikern werden zu seiner Spezialität, ebenso wie Tierfotografien, was ihm ein Teil seines Zeigefingers kostete - abgebissen vom Pandabär. Für eine Serie, die Hospizpatienten kurz vor und unmittelbar nach deren Tod zeigt, erhält Schels Auszeichnungen. Seit 1990 lebt und arbeitet er in Hamburg.

Hände von Promis fotografiert er jetzt nicht mehr. Er müsse keinem mehr hinterherlaufen, sagt Schels. Stattdessen fotografiert er transsexuelle Jugendliche, über Jahre alle sechs Monate - und dokumentiert ihre Frau- oder Mannwerdung. „In den Gesichtern ändert sich was, auf jeden Fall - und vielleicht auch an den Händen.“

Die BFF-Photoweeks 2017

Mit den BFF-Photoweeks 2017 präsentiert der BFF Berufsverband Freier Fotografen und Filmgestalter ein umfangreiches Ausstellungs- und Veranstaltungsprogramm mit drei großen Ausstellungen, zwei Foto-Loops und zehn Fotoaktionen bekannter BFF-Fotografen bis zum 7. Juli im Haus der Wirtschaft. Veranstaltet werden die BFF-photoweeks 2017 in Kooperation mit dem Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Wohnungsbau. Geöffnet ist täglich außer sonntags von 11 - 20 Uhr und donnerstags von 11 - 22 Uhr. Der Eintritt frei. Weitere Infos zum Programm und den Ausstellungen unter photoweeks.bff.de.