Der „Gebetomat“ steht im Terminal 3 des Flughafens.Archiv Foto: dpa Quelle: Unbekannt

Stuttgart (red) - Ein begehbarer Automat zum Beten, der Anfang Mai probeweise am Flughafen Stuttgart aufgebaut wurde, wird im Laufe des kommenden Monats wieder abgebaut. Was aber nicht heißt, dass der Versuch gescheitert ist. Im Gegenteil.

Grundsätzlich könne sich der Airport-Pfarrer Dieter Kleinmann vorstellen, einen eigenen „Gebetomat“ anzuschaffen. Er würde rund 15 000 Euro kosten. Dann müsse man sich jedoch überlegen, ob man ihn in einen Bereich stellt, der für jeden Flughafen-Besucher erreichbar ist. Derzeit steht der Gebet-Automat im Terminal 3 nach dem Sicherheitscheck. Kleinmann könnte sich vorstellen, dass er vor der Kontrolle reger genutzt würde. Für den Standort kurz vor dem Abflug spreche aber ebenfalls vieles: „Dort haben Reisende am meisten Zeit“, sagte der Geistliche. „Dann können sie Kaffee trinken, Zeitung lesen - oder eben beten. Menschen haben so die Möglichkeit, sich zurückzuziehen und kurz vor dem Abflug noch einmal innezuhalten.“

Im „Gebetomat“, der an einen Passbildautomaten erinnert, können sich Fluggäste Gebete der fünf Weltreligionen - Buddhismus, Hinduismus, Christentum, Islam und Judentum - vorlesen lassen. Dabei wird jedes der 300 Gebete in deutscher oder englischer Sprache per Knopfdruck ausgewählt. Der Service ist kostenlos.

Der Gebet-Automat wurde vom Berliner Künstler Oliver Sturm entwickelt. Seit 2008 tourt die Gebetskammer durch Deutschland und war unter anderem in Berlin, Frankfurt am Main, Baden-Baden und Karlsruhe zu erleben.