Stuttgart (jo) - Das Klinikum Stuttgart erhöht die Zahl der Hebammen und reagiert so auf die anhaltend hohe Zahl von Geburten. Insgesamt sind ab Herbst 43 Hebammen in Voll- und Teilzeit in der Geburtshilfe tätig.

Das Klinikum reagiert damit auf eine schwierige Situation: Rund 300 schwangere Frauen mussten seit Mai 2016 vom Klinikum Stuttgart aufgrund von Personalmangel an andere Einrichtungen verwiesen werden.

Im Jahr 2015 erblickten 3404 Kinder im Klinikum das Licht der Welt, im vergangenen Jahr waren es 3050. Der Grund für die sinkende Anzahl an Geburten: Wegen fehlender Hebammen wurden einige werdende Mütter mit unkomplizierten Schwangerschaften an andere Häuser verwiesen. Um dieser Entwicklung entgegenzuwirken, werden nun fünf frisch examinierten Hebammen im Herbst ihre Arbeit an der Frauenklinik aufnehmen, teilt das Klinikum mit. Damit sind dann 43 Hebammen mit unterschiedlichem Beschäftigungsumfang in der Geburtshilfe tätig. „Das entspannt die Lage in der Geburtsklinik deutlich“, sagte Jan Steffen Jürgensen, Geschäftsführender Ärztlicher Direktor, gestern bei der Übergabe der Urkunden. „Die Frauenklinik im Klinikum Stuttgart ist eine der größten Geburtskliniken Deutschlands. Gemeinsam mit den Teams im Olgäle haben wir ein anerkanntes Perinatalzentrum der höchsten Versorgungsstufe in Stuttgart, in dem Hebammen eine herausragend wichtige Rolle haben.“

Der gemeinderätliche Krankenhausausschuss hatte im Juli gefordert, dass werdende Eltern zur Geburt ihres Kindes sicher im Krankenhaus ihrer Wahl aufgenommen werden können sollten. In den nächsten Monaten soll unter anderem die Zahl der Ausbildungsplätze in der Hebammenschule in Kooperation mit weiteren Partnern umgesetzt werden. Derzeit werden am Klinikum 18 Hebammen pro Jahr ausgebildet, von denen im Schnitt zwei bis vier nach ihrer Ausbildung in der Einrichtung blieben.