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Häftling in JVA-Stammheim verletzt, die Brandursache ist unklar.

Stuttgart (dpa/lsw) Bei einem Feuer in der Stuttgarter Justizvollzugsanstalt Stammheim ist ein Häftling verletzt worden. Wie die Feuerwehr am Samstag mitteilte, hatte in dem Gefängnis die automatische Brandmeldeanlage am Freitag Alarm ausgelöst. Demnach brannte es aus bisher unklarer Ursache in einem Haftraum. Justizvollzugsbeamte hatten den Gefangenen aber bereits gerettet. Er wurde laut Feuerwehr leicht verletzt und zunächst auf die Krankenstation der Justizvollzugsanstalt (JVA) gebracht. Details zur Art seiner Verletzungen wurden nicht bekannt.

Im betroffenen Zellentrakt hatte sich der Rauch demnach über mehrere Geschosse ausgebreitet. Die Feuerwehr bekämpfte den Brand. Weitere Einsatzkräfte öffneten Fenster und setzten einen Hochleistungslüfter ein, hieß es. Zudem wurden die Häftlinge im betroffenen Bereich medizinisch untersucht.

Sie konnten nach Angaben eines Polizeisprechers in ihren Zellen bleiben. Der Sachschaden wurde auf 2500 Euro geschätzt. Von der Polizei waren zunächst keine weiteren Details zu erfahren. Auch die JVA gab am Samstag keine Auskunft zu dem Vorfall.

Erst Anfang des Jahres hatte es in der JVA Stammheim gebrannt. Damals hatte ein Häftling aus Unzufriedenheit über seine Haft in seiner Zelle Feuer gelegt und sich dabei selbst verletzt. Er hatte Ende Januar eine Matratze und Teile seiner Kleidung angezündet.

Das Gefängnis im Stuttgarter Stadtteil Stammheim ist mittlerweile das größte in Baden-Württemberg. Mit einem Neubau stehen dort seit 2017 laut Justizministerium rund 800 Haftplätze zur Verfügung.

57 Millionen Euro wurden seit Januar 2012 in den viergeschossigen Stammheimer Neubau investiert. Er sollte in dem 1964 in Betrieb genommenen Gefängnis eigentlich ein Hochhaus ersetzen, das unter anderem durch den Selbstmord von führenden RAF-Terroristen vor 40 Jahren bundesweit Schlagzeilen machte. Das Gebäude bleibt aber wegen der chronischen Überbelegung der Gefängnisse länger stehen.