Am Flughafen Stuttgart sind mehrere Passagiere entdeckt worden, die mit gefälschten Pässen durchs Land reisen wollten. Foto: dpa - dpa

Am Wochenende gingen am Flughafen Stuttgart gleich mehrere Passagiere ins Netz, die mit gefälschten Pässen durchs Land reisen wollten.

StuttgartNicht immer ist ein Koreaner wirklich ein Koreaner. Und manchmal ist auch ein Grieche getürkt. Das hatten sich ein paar Passagiere jedenfalls fein ausgedacht: Wer innerhalb des europäischen Schengen-Raums fliegt, muss eigentlich mit keiner Passkontrolle rechnen. Aber falsch gedacht: Am Stuttgarter Flughafen führen die Wege vom Flieger zum Terminal an den Kontroll-Boxen der Bundespolizei vorbei. „Wir machen auch noch am Gepäckband Stichprobenkontrollen“, sagt Saskia Bredewald, Sprecherin der Bundespolizei am Flughafen. Mit überraschenden Ergebnissen.

Wie die Behörde am Dienstag mitteilte, gingen am Wochenende gleich mehrere Passagiere ins Netz, die mit gefälschten Pässen durchs Land reisen wollten. So landete am Freitag ein 34-Jähriger mit einem Flugzeug aus Barcelona in Stuttgart, der sich mit seinen Papieren als Grieche auswies. Die Beamten der Bundespolizei schauten genauer hin – und der Mann entpuppte sich als türkischer Staatsbürger. Die Staatsanwaltschaft beantragte Haftbefehl wegen Urkundenfälschung, ein Richter schickte den 34-Jährigen hinter Gitter.

Tags darauf nahmen die Beamten einen Flug aus dem griechischen Rhodos genauer unter die Lupe. Vier Passagiere, drei Männer und eine Frau, hatten eher ungewöhnliche Dokumente dabei: Dunkle Pässe mit dem Aufdruck „Republic of Korea – Passport“. Offenbar stimmten gewisse Sicherheitsmerkmale wie Druckmuster, Zahlen oder das Passbild nicht so richtig. Aber auch das Aussehen der Verdächtigen wirkte nicht unbedingt koreanisch. Am Ende stellte sich heraus, dass es sich um vier Menschen aus Afghanistan handelte. Für einen 27-Jährigen und eine 22-jährige Frau endete die Reise im Gefängnis. Ein 17-Jähriger wurde dem örtlich zuständigen Jugendamt übergeben. Ein 25-Jähriger rettete sich vorerst damit, dass er einen Antrag auf Asyl stellte.

Wie die falschen Koreaner an die Pässe gekommen waren, wird noch ermittelt. Im Internet gibt es Kaufangebote für solche Dokumente, die in Koreanisch und Englisch verfasst sind. „Beim Abflug auf Rhodos dürfte die Fälschung nicht aufgefallen sein, weil es ja keine klassische Grenzkontrolle gibt“, erläutert Bundespolizeisprecherin Bredewald. Doch manchmal enden solche Tricks an einem Stuttgarter Gepäckband.