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Stuttgart (dpa/lsw) - Im Falle einer Neuwahl im Bund hält der Politikwissenschaftler Michael Wehner eine Verschiebung bei den Ergebnissen für möglich. „Angesichts der entstandenen Dynamik, Medienberichterstattung und Wahrnehmung des negativen Ausgangs der Jamaika-Sondierungen ist durchaus Bewegung zu erwarten“, sagte der Leiter der Landeszentrale für politische Bildung in Freiburg am Dienstag der Deutschen Presse-Agentur dpa in Stuttgart.
Viele Fragen könnten eine Rolle spielen - zum Beispiel, wie die Rolle von Kanzlerin Angela Merkel (CDU) während der Jamaika-Verhandlungen bewertet werde, ob die Wähler die FDP abstraften für das Nichtzustandekommen des Bündnisses und ob Linke und AfD von dem Scheitern der Sondierungsgespräche profitierten. Die Frage sei auch, mit welchem Spitzenkandidaten die SPD bei einer Neuwahl antrete, und wie ihre Weigerung, eine große Koalition einzugehen, bei den Wählern ankomme.
„Da ist Musik und Bewegung drin, also durchaus Potenzial für Wählerwanderungen und Wechselwahlverhalten“, sagte Wehner. Die Sondierungsgespräche zur Bildung einer Koalition aus Union, Grünen und FDP scheiterten, weil die Liberalen die Gespräche verließen.